Hiphaus 60: Jubiläumsfeiern in St. Pöltens diözesaner Bildungsstätte
Ein Jubiläum feiert das St. Pöltner Bildungshaus St. Hippolyt kommendes Wochenende: Vor genau 60 Jahren, am 30. September 1961, wurde die Einrichtung der Diözese St. Pölten vom damaligen Bischof Franz Zak eingeweiht. Zum Geburtstag sind am Freitagabend eine Festmesse mit Bischof Alois Schwarz mit anschließendem Festakt und am Folgetag Möglichkeiten der Besichtigung angesetzt.
Die 60-Jahre-Feier startet am Freitag um 17 Uhr mit einem Festgottesdienst, den Diözesanbischof Schwarz leiten wird. Den Festcharakter unterstreicht die musikalische Gestaltung, bei der die eigens für das Jubiläum in Auftrag gegebene Komposition "Löscht den Geist nicht aus" von Franz Thürauer erklingen wird, dargeboten vom Ensemble "Musica Sacra" unter der Leitung von Otto Kargl. Um 18 Uhr eröffnet die Theologin Judith Klaiber mit einem Festvortrag den abschließenden Festakt, durch den "Furche"-Chefredakteurin Doris Helmberger-Fleckl führt. Am Samstag beginnt um 9 Uhr ein Vormittag der offenen Tür, eingeleitet von einem Brunch im Festsaal des Bildungshauses sowie mit Führungen und Kurzworkshops, ehe um 13 Uhr ein gemeinsamer spiritueller Abschluss stattfindet.
44.069 Veranstaltungen
Das Bildungshaus St. Hippolyt (auch kurz als "hiphaus" bezeichnet) ist weit über die Diözese St. Pölten hinaus als Ort der Bildung und Begegnung bekannt. Seit den Anfängen haben hier 44.069 Veranstaltungen mit insgesamt 1,2 Millionen Gästen bzw. Teilnehmenden stattgefunden, heißt es auf der Homepage der Einrichtung. Man verstehe sich als "Berührungspunkt mit einem dienenden Christentum" - für fromme und kirchlich geprägte Persönlichkeiten ebenso wie für Skeptiker, Suchende oder auch jenen, die sich enttäuscht von der Kirche abgewandt haben.
Über die Anfänge der nach dem Diözesanpatron Hippolyt benannten Bildungsstätte hatte unlängst die St. Pöltner Kirchenzeitung "Kirche bunt" berichtet. Mit dem Erstarken der kirchlichen Jugendarbeit und der Katholischen Aktion in der Nachkriegszeit sei die Notwendigkeit eines zentral gelegenen Kurs- und Veranstaltungsortes gewachsen. Unter Bischof Michael Memelauer (1874-1961) wurde das Areal einer eingestellten Mühle in der Klostergasse 14 gekauft und mit dem Bau des Bildungshauses nach einer diözesanweiten Kirchensammlung begonnen.
Just am Einweihungstag - dem 30. September 1961 - verstarb jedoch Bischof und Bauherr Memelauer 87-jährig. Die Segnung wurde somit für den bereits zuvor als Nachfolger bestimmten Bischof-Koadjutor Franz Zak zu dessen erster Amtshandlung als Diözesanbischof. In den Jahrzehnten bis heute wurde das Haus Schauplatz zweier Diözesansynoden sowie eines bunten Angebotes wie etwa von Jugendwochen, Exerzitien- und Ehevorbereitungskursen, Reigentanzabenden, Vorträgen und Seminaren bis hin zu speziellen Tagungen etwa für Jugendchöre, für Meditation oder zum Studium der Bibel.
In seiner Geschichte wurde das Bildungshaus St. Hippolyt mehrmals umgebaut, erweitert oder erneuert. So gestaltete im Jahr 1981 der oberösterreichische Künstler Rudolf Kolbitsch die Kapelle neu und verlieh dem Altar und Kreuz eine besonders zentrale Position. 1992 wurde ein Zubau mit Tiefgarage, Tagungsräumen und modernen Zimmern eröffnet, 2018 die Vortragsräume und Säle modern ausgestattet, Café und Eingangsbereich neugestaltet und ein Meditationsraum eingerichtet. Regelmäßig finden Ausstellungen moderner Künstler statt. Erich Wagner-Walser, der auch Vorsitzende der österreichweiten ARGE Bildungshäuser ist, leitet das Haus mit seinen insgesamt 45 Mitarbeitern aus den Bereichen Empfang und Programmplanung über Büro und Küche bis hin zu Service, Reinigung und Haustechnik. (Infos: www.hiphaus.at)
Quelle: kathpress