Welternährungstag: "Jugend eine Welt" mahnt Armutsbekämpfung ein
"Neben der COVID-19-Pandemie sind es immer noch Kriege und Konflikte, die weltweit Menschen in Hunger und Armut treiben". Das betonte der Gründer und Geschäftsführer des Hilfswerks "Jugend Eine Welt", Reinhard Heiserer, in einer Aussendung anlässlich des Welternährungstag (16. Oktober) und des Tags gegen Armut (17. Oktober) am Mittwoch. Er appelliere grundsätzlich an die internationale Solidarität: "Nur mit vereinten Kräften können die Lücken, die unter anderem auch durch die Pandemie entstanden sind, wettgemacht werden", der Hunger sei in vielen Teilen der Welt leider "allgegenwärtig".
Derzeit bekomme man alarmierende Berichte von den Don Bosco-Partnern aus Äthiopien, aber auch aus Pakistan, wo viele Flüchtlinge aus Afghanistan versorgt werden: "Ihre Schilderungen spiegeln wider, was aktuell auch von internationalen Organisationen zu hören ist: Hunderttausende Menschen leiden hier Hunger", so Heiserer.
Dramatisch sei die Situation etwa in der seit Monaten von Konflikten geprägten Region Tigray im Norden Äthiopiens. Wir schätzen, dass hier an die 100.000 Kinder akut unterernährt sind. Nur etwa 10 Prozent der Hilfsgüter, die eigentlich benötigt werden, würden die Provinz derzeit erreichen. "Es fehlt immer noch an Wasser und Nahrungsmitteln, zum Teil ist aber auch der Transport nach Tigray schwierig", betonte Heiserer. "Die Menschen und vor allem die Kinder in Tigray drohen zu verhungern!"
Die Don Bosco-Partner vor Ort versuchen, die Bevölkerung so gut es geht zu versorgen. Neben Lebensmitteln werden auch Medikamente verteilt und das Spital in Mekelle mit technischer Assistenz unterstützt. Für Mädchen und Frauen, die Opfer von Gewalt geworden sind, werden Unterkünfte und psychologische Betreuung zur Verfügung gestellt.
Krieg - Flucht - Armut
Eine weitere wichtige Anlaufstelle für afghanische Flüchtlinge seien die Salesianer Don Boscos in Quetta und Peshawar in Pakistan. Nachdem Schulen gemeinsam mit afghanischen Vertriebenen aufgebaut wurden, werden nun 500 Familien, die ihre Heimat verlassen mussten, versorgt. "Krieg, Flucht und Vertreibung nehmen auch den Kindern aus Afghanistan jede Perspektive auf ein Leben in Würde und ohne Armut", mahnte Heiserer. Neben der humanitären Hilfe müsse daher auch auf langfristige Unterstützung gesetzt werden. Das sei vor allem Bildung und Ausbildung, die jungen Menschen ihre Zukunft sichert.
Akut von Hunger bedroht sind auch viele Menschen in Haiti, einem Land, das durch politische Instabilität und Naturkatastrophen seit langem zu den Krisenregionen der Welt zählt. "Nach dem Erdbeben leisteten wir gemeinsam mit den Don Bosco-Partnern im Land Soforthilfe. Nun geht es darum, die Betroffenen auch mit Nahrungsmitteln zu versorgen", erklärte Heiserer.
(Infos: www.jugendeinewelt.at)
Quelle: kathpress