Flüchtlingselend: Schönborn übt heftige Kritik an Lukaschenko
Mit scharfen Worten hat Kardinal Christoph Schönborn den belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko und dessen Politik mit den Flüchtlingen aus Nahost kritisiert. "Zynisch und schamlos ist, was sich zurzeit an der Grenze von Belarus zur EU abspielt", so Schönborn wörtlich in seiner aktuellen Freitagskolumne in der Gratiszeitung "Heute".
Lukaschenko lasse Flüchtlinge aus dem Nahen Osten mit leeren Versprechungen per Flugzeug in sein Land bringen. Diese hofften, so nach Europa zu gelangen. Lukaschenkos einfache Rechnung: "Er droht der EU mit neuen Flüchtlingsströmen, um seine Forderungen an die EU durchsetzen zu können." Die Folgen für die Flüchtlinge: "Stacheldrahtzäune, kein Vorwärts und kein Zurück, bei eisigen Temperaturen." Es brauche nicht viel Fantasie, um sich die Verzweiflung dieser Menschen vorzustellen, so Schönborn.
Wörtlich hielt der Wiener Erzbischof fest: "Brutal wurden hier notleidende Menschen zum Spielball eines Machthabers. Sie werden als Druckmittel eingesetzt, werden wie Waren hin- und hergeschoben." Es sei verständlich, so Schönborn, "dass die EU diesem widerlichen Machtspiel nicht nachgibt". Zugleich sei es höchst an der Zeit, dass Bemühungen laufen, um eine humanitäre Lösung zu finden. Denn: "Es geht um Menschen, die einfach Sehnsucht nach einem Leben und Frieden und Sicherheit haben. Sie wurden bitter betrogen." Nachsatz des Kardinals: "Es tut weh, ihnen nicht helfen zu können."
Quelle: kathpress