Scheuer: Maria zeigt Weg zu Versöhnung und friedlichem Miteinander
Der Blick auf Maria kann einen Weg zur Versöhnung und einem friedlichen Miteinander aufzeigen: Darauf hat der Linzer Diözesanbischof Manfred Scheuer bei seiner Predigt am gestrigen Marienfeiertag (8. Dezember, Mariä Empfängnis) im Linzer Dom hingewiesen. Wenn man an diesem Tag der "ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter" gedenke, so könne dies heute so verstanden werden, dass bei Maria "negative Prägungen durch andere, die Ansteckungskraft der Sünde nicht gegriffen" haben. Maria stelle eine Hoffnungsträgerin mitten in den "offenen oder subtilen Auseinandersetzungen zwischen Gewalt und Gewaltlosigkeit, zwischen Krieg und Frieden, zwischen Unterdrückung und Gerechtigkeit, zwischen Verachtung des Menschen und Ehrfurcht vor dem Leben" dar, so Scheuer.
Anders als das dunkle Menschenbild des Philosophen und Staatstheoretikers Thomas Hobbes (1588-1679), der den menschlichen Naturzustand als andauernden Zustand des Krieges und der Gewalt beschrieb, stelle der Glaube und im Speziellen das Fest Mariä Empfängnis eine Art Gegenmodell der Hoffnung auf Versöhnung und ein gelingendes Miteinander dar. Schließlich leuchte in Maria "das Bild der gelungenen Schöpfung" auf. Ein solches Miteinander sei heute allerdings mehr denn je gefährdet, verwies Scheuer auf Radikalisierungen etwa in den Social Media. Dort würden nicht nur gezielt Gerüchte und Fake News gestreut, sondern auch "systematisch ein Wir-Gefühl, das über die eigene Partei hinausgeht, unterminiert." Allzu oft gehe es dort nur darum, "einen Diskurs zu verhindern, indem man die Öffentlichkeit mit Falschinformationen flutet und die Glaubwürdigkeit des politischen Gegners attackiert." Auf Dauer jedoch würde dies der Gesellschaft im Ganzen schaden.
Quelle: kathpress