Elina Garanca: Musste Weihnachtsgeschenke mit Singen verdienen

Opernstar Elina Garanca hat sich in ihrer Kindheit Weihnachtsgeschenke durch Singen verdient. Wie die aus Riga stammende Mezzosopranistin im Interview der Linzer "KirchenZeitung" erzählte, war es in ihrer Herkunftsfamilie üblich, am Heiligen Abend nach dem Essen kreativ zu sein, bevor man die Pakete unter dem Christbaum öffnen durfte. Es habe gegolten: "Jeder, der sein Geschenk verdienen will, muss etwas singen, ein kurzes Gedicht vortragen oder etwas vortanzen. Manchmal war es so lustig, dass wir fast bis zum nächsten Morgen gelacht haben", erzählte Garanca.

Auch heute noch ist für die aus einer Musikerfamilie stammende Lettin und zweifache Mutter Advent und Weihnachten "ein sehr bedeutendes Fest der Liebe, wo die Familie zusammenkommt und alles miteinander teilt" - und dazu gehöre natürlich auch die Musik. In Lettland gebe es eine reiche Tradition von Weihnachtsliedern "und ich bringe diese meinen Töchtern mit, damit wir sie zusammen singen können", sagte Garanca. "So singen wir jetzt nicht nur 'Stille Nacht' in mehreren Sprachen."

Vor allem in den letzten beiden Corona-Jahren habe sie erkannt, "wie viel mir meine Familie und gute Freunde bedeuten, wie wichtig Mitgefühl und Zusammengehörigkeit, die echte menschliche Nähe eines anderen Menschen ist". Nicht nur das Glitzern und Funkeln mache Weihnachten für sie so besonders, sagte Garanca, "sondern vor allem, dass ich alle meine Lieben an einem Tisch, gesund, lachend und auf Armeslänge entfernt haben kann".

Lebhaft in Erinnerung seien ihr die langen Winternächte in Lettland. Den Advent bezeichnete die Sängerin als eine "für uns wichtige Zeit, um uns auf das neue Jahr vorzubereiten. Wir reinigen unsere Häuser und unseren Geist, danken für das Vergangene und bereiten uns auf einen Neuanfang vor." Zu den vielen schönen Kindheitserinnerungen zählten das Adventkranzbasteln mit der Mutter, das Weihnachtskeksebacken oder mit der Gang mit Freunden von Haus zu Haus, bei dem man Weihnachtslieder sang.

Am 7. Juli 2022 gastiert Elina Garanca mit einer Operngala in Linz bei "Klassik am Dom". Ein Jahr verspätet soll das 10-Jahres-Jubiläum der Konzertreihe beim Mariendom nachgefeiert werden. "Ich freue mich darauf, in Linz vor einem Live-Publikum zu singen, von Angesicht zu Angesicht, von Herz zu Herz. Oder zumindest vertraue ich darauf, dass dies möglich sein wird", blickte die Sängerin voraus. Sie glaube fest daran, "dass die Gesellschaft mit einer besseren und klareren Kommunikation den gemeinsamen Nenner finden und an einem Strang ziehen kann, um diese seltsamen Zeiten zu überwinden".

(Termine und Infos: www.klassikamdom.at; "KirchenZeitung"-Vorteilskartenbesitzer erhalten 10 Prozent Ermäßigung beim Kartenkauf)

Quelle: kathpress