Bischöfe: Sternsingen ist auch Ort des Glaubenszeugnisses
Der Wert des Sternsingens bemisst sich nicht nur in den gesammelten Spenden, sondern vor allem darin, ob es gelungen ist, als "Botschafter Jesu" aufzutreten und Zeugnis für den Glauben abzulegen: Das hat der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler bei einem Gottesdienst am Dreikönigstag (6. Jänner) im Innsbrucker Dom betont. Bei allen solidarischen Appellen dürfe nicht vergessen werden, dass das Sternsingen zuallererst die Botschaft von der Geburt Jesu vermitteln wolle. Daher müssten sich alle Sternsingerinnen und Sternsinger stets auch vergewissern: "Welche Botschaft vermitteln wir? Wofür stehen wir? Was ist der solide Grund unserer Zuversicht und Verbundenheit mit allen Menschen? Sind wir Botschafter Jesu?"
Es brauche nicht "flotte Sprüche", sondern "Zeugen", so der Innsbrucker Bischof: "Leere Sprüche, vage Meinungen, Behauptungen und viel unnützes Gerede gibt es zur Genüge. Ich bin selbst gern beim Blödeln und Small-Talken dabei, aber Hand aufs Herz: Wir brauchen Momente, wo wir miteinander das teilen, was uns bewegt."
Scheuer: "Den Gang zu den Wurzeln wahren"
Auch der Linzer Bischof Manfred Scheuer mahnte in seiner Predigt im Linzer Dom ein, "den Gang zu den Wurzeln zu wahren". Dies gelte für Kirche bzw. den Glauben ebenso wie für die aktuelle gesellschaftliche Lage. "In allen Bereichen ist es lebensnotwendig, den Gang zu den Wurzeln zu wahren, nicht in der Oberflächlichkeit aufzugehen, sich nicht mit zweit- oder drittklassigen Angeboten zufriedenzugeben."
Ein solcher Gang in die Tiefe könne auch angesichts des steigenden Drucks helfen, unter dem Menschen gegenwärtig beruflich wie persönlich stünden. "Druck frisst sich in unseren Alltag ein. Es macht müde, manche werden ziemlich aggressiv oder depressiv." In dieser Situation könne die Begegnung mit Jesus, dem schutzlosen Kind in der Krippe, heilen und orientieren: "Den Zirkel von Gewalt und Gegengewalt bricht er auf. Diese Begegnung mit Jesus ist kein Gewaltakt. In der Krippe begegnet uns das Kind mit seiner Schutzlosigkeit und Nacktheit."
Quelle: kathpress