Schönborn verleiht Papstorden an Elisabeth Hilscher
Für besondere Verdienste um die Kirchenmusik der Domkirche St. Stephan in Wien ist die Musikwissenschaftlerin und Expertin für Musik an den Höfen der Habsburger, Elisabeth Hilscher, mit der päpstlichen Auszeichnung "Dame des Silvester-Ordens" geehrt worden. Der Wiener Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn, verlieh den Orden im Rahmen des Festgottesdienstes am Epiphanie-Hochfest im Stephansdom. Die Ernennungsurkunde war bereits im Mai 2020 unterzeichnet worden, musste coronabedingt schon mehrmals verschoben werden. "Was lange währt, wird endlich gut", kommentierte Domarchivar Reinhard H. Gruber dies in seiner Laudatio.
Das Engagement für die Kirchenmusik und speziell für die Dommusik St. Stephan entspringe bei Elisabeth Hilscher "einer tief empfundenen Freude am Glauben" sowie Begeisterung für die kirchenmusikalische Praxis in der Liturgie, würdigte Gruber. Die Geehrte habe sich große Verdienste um das historische Musikarchiv von St. Stephan gemacht, dessen Bestand durch einen Wassereintritt im August 2018 massiv gefährdet war. "Ihr ist im Wesentlichen die Rettung dieses kostbaren Schatzes zu verdanken", sagte der Domarchivar. Seither bestehe eine enge Zusammenarbeit zwischen der Dompfarre und der Universität Wien mit dem Ziel der wissenschaftlichen Aufarbeitung und Katalogisierung des historischen Notenarchivs.
Elisabeth Hilscher ist gebürtige Wienerin und seit früher Jugend kirchlich beheimatet; seit 1998 gehört die ausgebildete Sängerin dem Vokalensemble der Dommusik St. Stephan an. Sie studierte Musikwissenschaft und Geschichte an der Uni Wien und ist an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften tätig. Hilscher ist zudem Mitglied der Leitenden Kommission der Gesellschaft zur Herausgabe von Denkmälern der Tonkunst in Österreich, Präsidiumsmitglied der Österreichischen Gesellschaft für Musikwissenschaft und Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Anton-Bruckner-Institutes Linz sowie Lehrbeauftragte an der Universität Wien. Ihre wissenschaftlichen Forschungen widmet Hilscher auch den Kirchen- und Kloster-Archiven.
Quelle: kathpress