Resilienzförderung: Kinder stärken in Zeiten der Krise
Resilienz, also die Fähigkeit mit Belastungen umgehen zu können, gewinnt nach bald zwei Jahren Corona-Pandemie zunehmend an Bedeutung. Das hat die Interdiözesane Arbeitsgemeinschaft des österreichischen Kindergarten- und Hortwesens (IDA) im Anschluss an eine Online-Tagung zum Thema "Kinder stärken in Zeiten der Krise" unterstrichen. Aktuelle Studien zur Kinder- und Jugendgesundheit seien "alarmierend" und belegten die Notwendigkeit, die persönliche Widerstandskraft gerade in ungewissen Zeiten zu unterstützen und dies als wichtigen Bestandteil der Elementarpädagogik zu betrachten, hieß es in einer IDA-Aussendung am Donnerstag.
Resilienzquellen, die kulturübergreifend gültig seien, sind laut der US-amerikanischen Expertin Edith Grotberg Unterstützung und Ressourcen von außen, die innere, persönliche Stärke sowie soziale Problemlösefähigkeiten. "Wenn Kinder kompetente Erwachsene um sich haben, die sie beim Entwickeln ihres positiven Selbstwertes unterstützen und ihnen vielfältige Problemlösungsstrategien aufzeigen, dann werden Kinder gestärkt und bekommen ein zentrales Werkzeug für ihre persönliche Resilienz in die Hand", so die pädagogische Leiterin der St. Nikolausstiftung und Organisatorin der IDA-Tagung, Susanna Haas.
Kindergärten, Schulen, Horte geben Halt
In der Pandemie zeige sich einmal mehr, dass Bildungsinstitutionen bei der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen eine wichtige Rolle spielen. Der regelmäßige Besuch der Kindergärten, Schulen und Horte gebe Struktur, Halt und Sicherheit im Tagesablauf. "Dies ist besonders in Krisenzeiten von unschätzbarer Bedeutung", betonten die IDA-Fachleute. Sicherheit gebe Kindern auch, wenn klare Konzepte für Tests, Quarantäne etc. Orientierung bieten und auch, wenn sie weiterhin Gemeinschaftskontakte pflegen können. Nicht nur in Krisenzeiten sollten sie in Entscheidungen, die sie unmittelbar betreffen, eingebunden werden, so die Empfehlung.
Resilienzstärkung im Kindergarten- und im Schulalltag erfordere freilich entsprechende Reflexion und Ausbildung der dort Beschäftigten. Die IDA sprach sich für den Ausbau von psychologischer Unterstützung, Sozialarbeit und Psychotherapie für Kinder und Jugendliche aus. Das Erkennen von vulnerablen Zielgruppen und eine entsprechende Beratung für armutsgefährdete Kinder und Jugendliche könne elementarpädagogische Institutionen und vor allem auch Eltern in der Erziehungs- und Bildungsarbeit unterstützen.
Auf der einmal im Jahr stattfindenden Fachtagung der interdiözesanen Arbeitsgemeinschaft treffen sich Fachleute aus ganz Österreich, die für das kirchliche Kindergarten- und Hortwesen und die Ausbildungswege dazu verantwortlich sind.
Quelle: kathpress