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Eröffnung des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit durch Papst Franziskus am 8. Dezember 2015 im Vatikan. Bild:  Bild: Papst Franziskus begrüßt den emeritierten Papst Benedikt XVI. vor der Öffnung der Heiligen Pforte.
© 2015 KNA, www.kna-bild.de - Nutzungsrechte vorbehalten., Osservatore Romano

Benedikt XVI. äußert sich ausführlich zum Münchner Gutachten

In einem sehr persönlich gehaltenen Brief hat sich Benedikt XVI. zum Münchner Missbrauchsgutachten und seiner Verantwortung geäußert. Ob sein "Mea culpa" alle Kritiker zufriedenstellen wird, scheint zweifelhaft - Kathpress-Korrespondentenbericht von Roland Juchem

08.02.2022

Seit Wochen wartet die Weltöffentlichkeit auf die Klärung zweier Fragen: Inwieweit war Benedikt XVI. im Jahr 1980 als Münchner Erzbischof am Einsatz eines Missbrauchstäters in der Seelsorge Bayerns beteiligt? Und hat er zu diesem Vorgang 42 Jahre später gelogen? Beide Fragen hat Benedikt XVI. nun beantwortet. Am Dienstag veröffentlichte der Vatikan die ausführliche Stellungnahme des früheren Erzbischofs und Papstes.

 

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In dem zweieinhalbseitigen Brief bekennt Benedikt XVI. Schuld, bittet um Vergebung, dementiert Vertuschung seinerseits und dankt für Solidarität angesichts teils heftiger Kritik und Vorwürfe, gegen die er sich verwahrt. Das Schreiben an die "lieben Schwestern und Brüder" (vornehmlich in der Erzdiözese München) ist geistlich und theologisch gehalten. Bezugspunkt der Stellungnahme des früheren Erzbischofs (1977-1982) ist das Schuldbekenntnis zu Beginn jeder katholischen Messe, in dem es heißt: "Ich bekenne Gott, dem Allmächtigen, und allen Brüdern und Schwestern, dass ich Gutes unterlassen und Böses getan habe."

 

Der Brief im Wortlaut
Benedictus XVI, Papa emeritus

Vatikanstadt, 6. Februar 2022

Liebe Schwestern und Brüder!

Nach der Vorstellung des Mißbrauchs-Gutachtens für die Erzdiözese München und Freising am 20. Januar 2022 drängt es mich, ein persönliches Wort an Sie alle zu richten. Denn wenn ich auch nur knapp fünf Jahre Erzbischof von München und Freising sein durfte, so bleibt doch die innere Zugehörigkeit mit dem Münchener Erzbistum als meiner Heimat inwendig weiter bestehen.

Zunächst möchte ich ein Wort herzlichen Dankes sagen. Ich habe in diesen Tagen der Gewissenserforschung und Reflexion so viel Ermutigung, so viel Freundschaft und so viele Zeichen des Vertrauens erfahren dürfen, wie ich es mir nicht hätte vorstellen können. Besonders danken möchte ich der kleinen Gruppe von Freunden, die selbstlos für mich meine 82-seitige Stellungnahme für die Kanzlei verfaßt hat, die ich allein nicht hätte schreiben können. Es waren über die von der Kanzlei mir gestellten Fragen hinaus nahezu 8.000 Seiten digitale Aktendokumentation zu lesen und auszuwerten. Diese Mitarbeiter haben mir nun auch geholfen, das fast 2.000-seitige Gutachten zu studieren und zu analysieren. Das Ergebnis wird im Anschluß an meinen Brief auch veröffentlicht.

Bei der Riesenarbeit jener Tage - der Erarbeitung der Stellungnahme - ist ein Versehen erfolgt, was die Frage meiner Teilnahme an der Ordinariatssitzung vom 15. Januar 1980 betrifft. Dieser Fehler, der bedauerlicherweise geschehen ist, war nicht beabsichtigt und ist, so hoffe ich, auch entschuldbar. Das habe ich bereits in der Pressemitteilung vom 24. Januar 2022 durch Erzbischof Gänswein mitteilen lassen. Es ändert nichts an der Sorgfalt und an der Hingabe an die Sache, die den Freunden selbstverständliches Gebot war und ist.

Daß das Versehen ausgenutzt wurde, um an meiner Wahrhaftigkeit zu zweifeln, ja, mich als Lügner darzustellen, hat mich tief getroffen. Um so bewegender sind für mich die vielfältigen Stimmen des Vertrauens, herzlichen Zeugnisse und berührenden Briefe der Ermutigung, die mich von sehr vielen Menschen erreicht haben. Besonders dankbar bin ich für das Vertrauen, für die Unterstützung und für das Gebet, das mir Papst Franziskus persönlich ausgedrückt hat. Endlich möchte ich noch eigens der kleinen Familie im Monastero 'Mater Ecclesiae' danken, deren Mitsein in frohen und schwierigen Stunden mir jenen inneren Zusammenhalt gibt, der mich trägt.

Dem Wort des Dankes muß aber nun auch ein Wort des Bekenntnisses folgen. Es berührt mich immer stärker, daß die Kirche an den Eingang der Feier des Gottesdienstes, in dem der Herr uns sein Wort und sich selbst schenkt, Tag um Tag das Bekenntnis unserer Schuld und die Bitte um Vergebung setzt. Wir bitten den lebendigen Gott vor der Öffentlichkeit um Vergebung für unsere Schuld, ja, für unsere große und übergroße Schuld. Mir ist klar, daß das Wort 'übergroß' nicht jeden Tag, jeden einzelnen in gleicher Weise meint. Aber es fragt mich jeden Tag an, ob ich nicht ebenfalls heute von übergroßer Schuld sprechen muß. Und es sagt mir tröstend, wie groß auch immer meine Schuld heute ist, der Herr vergibt mir, wenn ich mich ehrlich von ihm durchschauen lasse und so wirklich zur Änderung meines Selbst bereit bin.

Bei all meinen Begegnungen vor allem auf mehreren Apostolischen Reisen mit von Priestern sexuell mißbrauchten Menschen habe ich den Folgen der übergroßen Schuld ins Auge gesehen und verstehen gelernt, daß wir selbst in diese übergroße Schuld hineingezogen werden, wenn wir sie übersehen wollen oder sie nicht mit der nötigen Entschiedenheit und Verantwortung angehen, wie dies zu oft geschehen ist und geschieht.

Wie bei diesen Begegnungen kann ich nur noch einmal meine tiefe Scham, meinen großen Schmerz und meine aufrichtige Bitte um Entschuldigung gegenüber allen Opfern sexuellen Mißbrauchs zum Ausdruck bringen. Ich habe in der katholischen Kirche große Verantwortung getragen. Umso größer ist mein Schmerz über die Vergehen und Fehler, die in meinen Amtszeiten und an den betreffenden Orten geschehen sind. Jeder einzelne Fall eines sexuellen Übergriffs ist furchtbar und nicht wieder gut zu machen. Die Opfer von sexuellem Mißbrauch haben mein tiefes Mitgefühl und ich bedauere jeden einzelnen Fall.

Immer mehr verstehe ich die Abscheu und die Angst, die Christus auf dem Ölberg überfielen, als er all das Schreckliche sah, das er nun von innen her überwinden sollte. Daß gleichzeitig die Jünger schlafen konnten, ist leider die Situation, die auch heute wieder von neuem besteht und in der auch ich mich angesprochen fühle. So kann ich nur den Herrn und alle Engel und Heiligen und Euch, liebe Schwestern und Brüder, bitten, für mich zu beten bei Gott unserem Herrn.

Ich werde ja nun bald vor dem endgültigen Richter meines Lebens stehen. Auch wenn ich beim Rückblick auf mein langes Leben viel Grund zum Erschrecken und zur Angst habe, so bin ich doch frohen Mutes, weil ich fest darauf vertraue, daß der Herr nicht nur der gerechte Richter ist, sondern zugleich der Freund und Bruder, der mein Ungenügen schon selbst durchlitten hat und so als Richter zugleich auch mein Anwalt (Paraklet) ist.

Im Blick auf die Stunde des Gerichts wird mir so die Gnade des Christseins deutlich. Es schenkt mir die Bekanntschaft, ja, die Freundschaft mit dem Richter meines Lebens und läßt mich so zuversichtlich durch das dunkle Tor des Todes hindurchgehen. Mir kommt dabei immer wieder in den Sinn, was Johannes in seiner Apokalypse am Anfang erzählt: Er sieht den Menschensohn in seiner ganzen Größe und fällt vor ihm zusammen, wie wenn er tot wäre. Aber da legt er seine Hand auf ihn und sagt: 'Fürchte dich nicht, ich bin es...' (vgl. Apk 1,12-17).

Liebe Freunde, in diesem Sinn segne ich Euch alle.

Benedikt XVI.

 

Er habe in der katholischen Kirche große Verantwortung getragen, schreibt Benedikt XVI. "Umso größer ist mein Schmerz über die Vergehen und Fehler, die in meinen Amtszeiten und an den betreffenden Orten geschehen sind." Jeder einzelne sexuelle Übergriff sei "furchtbar und nicht wieder gut zu machen".

 

In einer gleichzeitigen Stellungnahme weisen die Rechtsexperten, die Benedikt XVI. rund um das 1.900 Seite starke Gutachten der Kanzlei Westpfahl Spilker Wastl (WSW) berieten, die Vorwürfe zurück, als Erzbischof habe er von der kriminellen Vorgeschichte von Priestern gewusst. Den Vorwurf, er hätte damals stärker nachfragen sollen, weshalb etwa ein Geistlicher sich einer Therapie unterziehen solle, beantwortet Benedikt allenfalls indirekt.

 

In Begegnungen mit vielen Missbrauchsopfern habe er "verstehen gelernt, dass wir selbst in diese übergroße Schuld hineingezogen werden, wenn wir sie übersehen wollen oder sie nicht mit der nötigen Entschiedenheit und Verantwortung angehen, wie dies zu oft geschehen ist und geschieht."

 

In einem Statement bezeichnet der Chefredakteur von Vatican News/Radio Vatikan, Andrea Tornielli, die "kurze, aufrichtige Antwort" Ratzingers als "persönliche und bewegende 'Beichte'". Federico Lombardi, langjähriger Pressesprecher unter Benedikt XVI., nennt den Brief ein "Zeugnis der Wahrhaftigkeit in einer existenziellen Situation".

 

Der Brief Benedikts ist größtenteils allgemein formuliert; auf Details des WSW-Gutachtens geht er nicht ein. Bis auf den Fehler, was seine Teilnahme an der Ordinariatssitzung vom 15. Jänner 1980 betrifft. Da sei bei seiner 82-seitigen Einlassung für das Gutachten "ein Versehen erfolgt", das aber, "so hoffe ich, auch entschuldbar" sei. Es habe ihn "sehr getroffen", dass der Fehler "ausgenutzt wurde, um an meiner Wahrhaftigkeit zu zweifeln, ja, mich als Lügner darzustellen".

 

Angesichts der bisher geäußerten Kritik und Vorwürfe schmälert es allerdings Benedikts Empathie, wenn er in dem Brief zuerst seinen Freunden und Unterstützern dankt, bevor dem "Wort des Dankes" dann "ein Wort des Bekenntnisses" folgt. Kritiker sehen darin sicher ein Indiz für die Haltung, wieder zunächst an die eigenen Leute und dann erst an Betroffene zu denken. Immerhin verzichtet der frühere Kurienkardinal und Papst darauf, von ihm ergriffene Maßnahmen gegen Missbrauch aufzulisten.

 

Die geäußerte Zuversicht, der "ewige Richter", vor dem er bald stehe, werde ihm vergeben, "wenn ich mich ehrlich von ihm durchschauen lasse und so wirklich zur Änderung meines Selbst bereit bin", klingt wie eines der letzten Worte des früheren Papstes. Ob es in den derzeitigen Debatten gut ankommt, ist eine andere Frage.

 

Papst Franziskus hat sich zum Münchner Gutachten und den Vorwürfen gegen seinen Vorgänger bisher nicht direkt geäußert. Er tat es allenfalls indirekt - wie in anderen Fällen ebenfalls. Ende Jänner etwa schrieb er auf Twitter: "Wie oft sagen wir etwas ohne Anhaltspunkte oder nur aufgrund von Hörensagen und meinen, wir seien im Recht, wenn wir über andere streng urteilen. Mit uns selbst sind wir nachsichtig, anderen gegenüber sind wir unnachgiebig." Das darf man sicher auch als Hinweis zur Debatte um Benedikt verstehen.

 

Wie groß im Übrigen das weltweite Interesse an einem klärenden Wort des früheren Papstes ist, zeigen auch die Übersetzungen, die der Vatikan vom Brief Benedikts XVI. mitlieferte: Italienisch, Englisch, Spanisch, Polnisch, Portugiesisch, Arabisch ... weitere sollen folgen. Da der bald 95-Jährige nicht mehr gut vernehmlich sprechen kann, verbreitete der Vatikan auch ein Video, in dem Erzbischof Georg Gänswein Benedikts Brief auf Deutsch und Italienisch vorliest.

 

 

Quelle: kathpress

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