Zahlreiche Festmessen zu Ehren des Wiener Stadtpatrons Klemens
Wien gedenkt auch heuer wieder seines Stadtpatrons Klemens Maria Hofbauer (1751-1820). An mehreren Orten, die mit dem mährisch-österreichischem Heiligen besonders verbundenen sind, wird sein am Dienstag, 15. März, begangener Gedenktag besonders gefeiert. Es ist dies der Höhepunkt eines bereits am Sonntag angelaufenen "Klemenstriduums". Bei den Veranstaltungen, zu denen der Redemptoristenorden und das "Hofbauer-Komitee" laden, wird das traditionelle "Klemensweckerl" verteilt. Dieses nimmt darauf Bezug, dass Hofbauer im Erstberuf Bäcker war.
In der Kirche Maria am Gestade feiert am Dienstag um 18 Uhr Redemptoristen-Provinzial P. Edmund Hipp einen Festgottesdienst, nachdem bereits für 8 Uhr morgens ein Gottesdienst am Klemensaltar mit Abt Nicolaus Posch vom Wiener Schottenstift vorgesehen ist. In der Marienkirche Wien-Hernals (17. Bezirk, Clemens-Hofbauer-Platz) gibt es um 18.30 Uhr einen Festgottesdienst mit dem Heiligenkreuzer Abt Maximilian Heim. Dazu erklingt die Messe in B-Dur von Franz Schubert, dargeboten vom Chor und Orchester der Marienpfarre.
Im Wiener Stephansdom, wo die sonst in der Kirchenmitte platzierte Statue des Wiener Stadtheiligen derzeit weiter nach vorne in die Nähe des Altarraumes gerückt wurde, wird um 18 Uhr ein von Orgelmusik begleitetes Hochamt mit Domdekan Rudolf Prokschi gefeiert. "Klemensmessen" finden auch in Innsbrucker Dom (9.30 Uhr) und Maria Puchheim (OÖ., 19 Uhr) statt.
Eröffnet wurden die Klemens-Tage an den genannten Orten bereits am Sonntag mit Festgottesdiensten. Auch am Montagabend standen Veranstaltungen im Zeichen des Wiener Stadtheiligen auf dem Programm: In Maria am Gestade etwa ein musikalisch gestalteter Gebetsabend mit Hofbauer-Impulstexten, sowie in der Marienkirche Wien-Hernals um 18.30 Uhr ein Festgottesdienst. In der Klosterkirche Eggenburg gab es im Rahmen eines vorverlegten Triduums bereits am Wochenende besonders gestaltete Fest- und Jugendgottesdienste.
Auf die vielen Reisen Hofbauers auf Schusters Rappen verweist der Klemens Maria Hofbauer-Pilgerweg, der 2020 zum 200. Todestag des Heiligen eröffnet wurde und von seinem Geburtsort Tasswitz (Tasovice) bei Znaim (Znojmo) im heutigen Tschechien bis nach Wien führt. In Höflein/Donau (Bezirk Tulln), das auf diesem Weg liegt, wird am Dienstag um 18.30 Uhr in einem von Chor und Orchester musikalisch begleiteten Hochamt eine von einem anonymen Spender überlassene Reliquie des Heiligen eingesetzt, ehe es vor der Kirche ein Fest mit Klemens-Weckerl, Gulasch und Fassbier gibt.
Klemens Maria Hofbauer
Hofbauer wurde 1751 als Johannes in Südmähren geboren und erlernt das Bäckerhandwerk in Znaim. Später arbeitete er als Bäcker in Wien und studierte Theologie. Dann verließ er Österreich und trat 1783 in Rom in den Redemptoristenorden ein. Als Priester wurde er nach Österreich geschickt, wo eine Klostergründung in der Zeit josephinischer Klosteraufhebungen aber nicht möglich war. Er zog deshalb weiter nach Warschau. Bis 1808 entwickelte sich eine lebendige Seelsorge; die Ordensmänner gründeten auch Heime und Schulen für arme und verwaiste Kinder. Laienvereinigungen unterstützten sie dabei.
1808 wurden die Redemptoristen auf Befehl Napoleons aus Polen vertrieben und Hofbauer ging zurück nach Wien. Zuerst wirkte er als Hilfsseelsorger in der Minoritenkirche, dann entfaltet er als Rektor der Klosterkirche St. Ursula seine unverwechselbare Pastoral. Er war Beichtvater und Geistlicher Begleiter von Studenten, Adeligen und einfachen Menschen und sorgte persönlich für materielle Hilfe für Menschen in Not.
Noch in seinem Todesjahr 1820 wurde die Ordensgemeinschaft der Redemptoristen in Österreich zugelassen. Das Wiener Kloster "Maria am Gestade" wurde zum Ausgangspunkt für die weltweite Verbreitung der Ordensgemeinschaft. 1909 wurde Hofbauer von Papst Pius X. in Rom heiliggesprochen. Am 14. Jänner 1914 wurde Hofbauer zum Stadtpatron Wiens erhoben.
Das Zentrum der Klemens-Verehrung ist die Kirche Maria am Gestade in der Wiener Innenstadt. Seit 2014 gibt es in Maria am Gestade auch ein Klemensmuseum, in dem das Leben und Wirken vom Klemens Hofbauer anhand von originalen Objekten und mit Schautafeln dargestellt wird.
Quelle: Kathpress