"Aktion Leben": Schwangere stärken in Zeiten der Verunsicherung
Die "Aktion Leben" plädiert dafür, Frauen und Paare mit einem auffälligen pränataldiagnostischen Befund "gerade in Zeiten der Verunsicherung" zu stärken. Die derzeitige Situation mit Krieg und Covid-19 verunsichere schwangere Frauen und ihre Partner enorm. "Menschen zu stärken, ist in Zeiten von Verunsicherung besonders notwendig", betonte Martina Kronthaler, Generalsekretärin von "Aktion Leben" in einer Aussendung anlässlich des Welt-Down-Syndrom-Tags am 21. März.
Darauf hinzuweisen, dass es Beratung gibt, sei noch wichtiger als sonst. "Für schwangere Frauen und ihre Partner ist Aktion Leben kostenlos und jederzeit da", so Kronthaler. Eine besondere Form der Schwangerenberatung umfasse das Thema Pränataldiagnostik. Viele Tests in der Schwangerschaft sind vor allem Screenings nach dem Down-Syndrom. Der Feinultraschall oder das Organscreening suchen nach Fehlbildungen. "Diese Tests können gravierende persönliche Fragen aufwerfen. Manche Ergebnisse führen zum Abbruch einer Schwangerschaft mit einem sehr gewünschten Kind. Kein Paar sollte in dieser Situation allein gelassen werden", zeigte sich Kronthaler überzeugt.
Kritisch sehe man die rasche Verbreitung von sogenannten "Nicht Invasiven Pränataltests" (NIPT). Dabei werden Fragmente der DNA aus der Plazenta, die im mütterlichen Blut zirkulieren, untersucht und daraus die Wahrscheinlichkeit für Auffälligkeiten beim Kind berechnet. "Wir beobachten mit Sorge, dass hier unkontrolliert Tests angeboten werden, die entweder eine nur sehr eingeschränkte Aussagekraft haben oder - in der erweiterten Form - sehr oft falsche Ergebnisse bringen", betonte Kronthaler.
Unübersichtlicher Markt
Die Marktsituation sei so unübersichtlich, dass es für werdende Eltern fast unmöglich wird, das Angebot zu überblicken. "Es ist eine marktgetriebene Entwicklung, die wenig Rücksicht auf die dramatischen Konfliktsituationen nimmt, in die Eltern dadurch einen auffälligen und dennoch unsicheren Befund kommen", kritisierte Kronthaler. NIPT könne eine Option sein, diese müsse aber individuell erörtert werden "und zwar ohne Verkaufsdruck".
"Schwangeren-Beratung lohnt sich immer, da sie Klarheit bringt und Menschen stärkt", zeigte sich Kronthaler überzeugt. Das sei bei einem so komplexen und fordernden Thema wie der Pränataldiagnostik besonders wichtig. Auch bei allen anderen Fragen, die Menschen bewegen, seien die kompetenten Ansprechpartner in der Beratung hilfreich. "Beratung bietet Unterstützung an oder leitet diese in die Wege, etwas, das viele Menschen gerade jetzt sehr brauchen."
(Infos: www.aktionleben.at, Spendenkonto IBAN: AT64 3400 0000 0723 6771)
Quelle: kathpress