Graz: Aus Caritas-Winternotschlafstelle wird Flüchtlingsquartier
Aus ihrer bisherigen Winternotschlafstelle macht die Caritas Steiermark in der ersten Aprilwoche ein Notquartier für Ukraine-Geflüchtete. Das teilte die katholische Hilfsorganisation am Mittwoch mit und zog zugleich Bilanz über die zurückliegenden "herausfordernden Monate" für obdachlose Menschen. 146 Betroffenen, darunter auch Kindern und Jugendlichen, habe die Caritas im Winter einen warmen Platz und ein Dach über dem Kopf anbieten können, resümierte Jakob Url, Leiter der Winternothilfe in der Aussendung. Hilfreich sei es der immer größere Bekanntheitsgrad von Kältetelefon und Kältebus gewesen, der zur Rekordzahl von 464 Anrufen durch aufmerksame Grazerinnen und Grazer geführt habe.
Bei den täglichen Ausfahrten nahm das Winternothilfe-Team 433 Mal Kontakt zu Menschen im Freien auf und überzeugte viele von ihnen, das Angebot der Notschlafstellen zu nutzen. Zusätzlich wurden die Obdachlosen mit 380 Versorgungspaketen mit Tee und Nahrung sowie 66 Materialpaketen mit Schlafsack, Isomatte oder Decke unterstützt. Der Kältebus, den die Firma Gady kostenlos zur Verfügung stellte, war laut Caritas 4.000 Kilometer für Menschen in Not unterwegs. Die Winternothilfe wird von der Caritas Steiermark durch Unterstützung von Spenden wie dieser sowie mit Unterstützung durch Land Steiermark und Stadt Graz betrieben.
Wie auch die Notschlafstelle steht der Caritas-Kältebus weiter zur Verfügung - mit neuem Fokus auf den Ukrainekrieg: Bereits seit Anfang März unterstützt das Team des Kältetelefons Geflüchtete. Vorrangig Frauen und Kinder werden am Grazer Hauptbahnhof in Empfang genommen, Helfende klären deren Bedürfnisse ab und überstellen sie mit dem Bus in Notquartiere, hieß es.
Quelle: kathpress