Katholische Männerbewegung lud zu Karfreitag-Nachtwanderung
Katholische Männerbewegung (KMB) im Wortsinn, und das auf 22 Kilometern Länge: "Wir durchwandern die (fast) Vollmond-Nacht von Karfreitag auf Karsamstag - vom Stift St. Florian nach St. Marien", lautete die Einladung der KMB Oberösterreich, der 35 Personen, darunter auch einige Frauen, folgten. Zum Motto "Von der Finsternis dem Licht entgegen" waren an verschiedenen Stationen inhaltliche Impulse vorgesehen, u.a. vom Präsidenten der Katholischen Aktion Österreich (KAÖ) und erfahrenen Pilger Ferdinand Kaineder. Die Wanderung endete am Samstagfrüh bei der Pfarrkirche St. Marien mit wärmendem Feuer, Tee und Frühstück.
In seiner Statio zum Thema "Ohnmacht aushalten" erklärte Kaineder, wie zu Zeiten Jesu mit römischer Besatzungsmacht und grausamen Hinrichtungen gehe es auch heute auf der Erde "gruselig" zu. Wie damals geschehe sinnloses Sterben durch die Gewalt von Menschen an Menschen. Wenn sich der Tod ereignet, "breitet sich fassungslose Stille aus, wutgetränkte Schreie gehen in den Himmel und das Gefühl der Wertlosigkeit menschlichen Lebens steht im Raum, lässt uns fast apathisch dahintreiben in der Komfortzone der Weltkugel und nimmt uns irgendwie jegliche Hoffnung", sagte Kaineder.
Ostern geschieht nach den Worten des oberösterreichischen Theologen heute spürbarer und wahrnehmbarer "am Weg nach Emmaus". Zwei anfangs frustrierten, hoffnungslosen Jüngern gehe durch die Begleitung durch den anfangs unerkannten Auferstandenen "ein Licht auf". Danach wollten sie bezeugen, nicht nur glauben: "Jesus ist da, mitten unter uns, er lebt, hat sich aus dem Tod erhoben, Gewalt und Terror überwunden." Egal, wie viel Vernichtung im Raum stehe und wie viel Wertvolles gerade verloren gehe, Menschen sind nach den Worten Kaineders ermächtigt, "aus den Trümmern aufzustehen und unser Bestes für einen Neuanfang zu geben, gemeinsam, im Auftrag Jesu, in seiner Spur".
Am Karfreitag lasse die Leidensgeschichte Jesu auch an die vielen Menschen denken, die heute unter Gewalt, Terror und Unterdrückung in verschiedensten Formen leiden, so Kaineder. "Wie jedes Jahr erschrecken wir vor dem Ausmaß der menschlichen Gewalt, die einem Unschuldigen am Weg zum Kreuz und am Kreuz selber angetan wird. Und wie jedes Jahr hoffen wir, dass die Ohnmacht der Friedfertigen und Gewaltfreien nicht im Grab endet."
Quelle: kathpress