Stift Admont: Tagung über kulturelle Leistungen der Benediktiner
Eine hochkarätige internationale Tagung findet von 18. bis 20. Mai im steirischen Benediktinerstift Admont statt. Unter dem Motto "Kultur und Memoria. Die steirische Abtei Admont und das europäische Benediktinertum" werden hochkarätige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Österreich, Deutschland, Frankreich, Irland, der Schweiz, Ungarn, den USA und dem Vatikan Vorträge halten. Wie die Benediktiner die Kultur in Europa bis zur Gegenwart beeinflusst und mitgeformt haben und welche Rolle monastische Bibliotheken mit ihren Skriptorien hierbei seit den mittelalterlichen Anfängen spielten, soll auf vielfältige Weise behandelt werden.
Der frühere Bundeskanzler Wolfgang Schüssel wird im Rahmen der feierlichen Eröffnung am Mittwoch, 18. Mai, den Festvortrag "Gestaltung und Aufbruch. Zum benediktinischen Kulturerbe in Europa" halten. Die Schirmherrschaft über die Tagung, die vom Historiker Prof. Andreas Sohn (Universität Sorbonne Paris Nord) in Zusammenarbeit mit dem Stift Admont veranstaltet und organisiert wird, haben neben dem Admonter Abt Gerhard Hafner auch der Salzburger Erzbischof Franz Lackner, Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka und der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer inne.
Zu den Referenten gehören u.a. Prof. Bernard Ardura, Präsident des Päpstlichen Komitees für Geschichtswissenschaften, Asztrik Varszegi, Alterzabt der ungarischen Erzabtei Pannonhalma, Prof. Wolfgang Augustyn vom Zentralinstitut für Kunstgeschichte in München, der irische Historiker Prof. Thomas O'Connor und der Innsbrucker Liturgiewissenschaftler Prof. Reinhard Meßner; weiters die Grazer Kirchenhistorikerin Prof. Michaela Sohn-Kronthaler, der in den USA lehrende evangelische Kirchenhistoriker Prof. Volker Leppin, der Innsbrucker Jesuit Andreas Batlogg und Christine Maria Grafinger, emeritierte Leiterin des Archivs der Präfektur der Vatikanischen Bibliothek.
Ausblick auf Jubiläumsjahr 2024
Die Tagung ist bereits hingeordnet auf das Jubiläumsjahr 2024, in welchem die Abtei Admont ihr 950-jähriges Bestehen feiern wird. Admont ging 1074 aus dem von den Abteien Cluny (Burgund) und Hirsau (Schwarzwald) nach Österreich vermittelten Reformmönchtum hervor und knüpfte in Folge selbst ein weitverzweigtes Beziehungs- und Informationsnetz. Heute beherbergt Admont die weltweit größte Klosterbibliothek. Wie diese "Vermittlung von Bildung und Wissen, das Beziehungsgefüge von Kloster und Universität, die Verknüpfung von Liturgie und Gedenken, Ikonographie und Memoria im europäischen Benediktinertum" vonstattenging, soll bei der Tagung erhellt werden, so Prof. Sohn im Vorfeld der Tagung gegenüber Kathpress.
Wie Mönche kulturell und wissenschaftlich wirkten, soll an Fallbeispielen dargelegt werden, so an steirischen Stiftsbibliothekaren und -archivaren, am Universalgelehrten Engelbert von Admont (ca. 1250-1331) und an Albert von Muchar (1786-1849), der Philologe und Historiker war und als Professor und Rektor der Universität Graz hervortrat.
Quelle: kathpress