
Bludenzer Kloster St. Peter seit 20 Jahren "geistliche Drehscheibe"
20 Jahre ist es her, dass Dominikanerinnen aus dem Schweizer Kloster Cazis auf Drängen des damaligen Feldkircher Diözesanbischofs Klaus Küng das Bludenzer Kloster St. Peter besiedelten. Seither hat sich das dortige Ordenshaus zu einem "pulsierenden geistlichen Zentrum" entwickelt, berichtet die österreichische Ordenskonferenz mit Verweisen auf eine Reportage des "Vorarlberger Kirchenblatts" (aktuelle Ausgabe). Längst seien die Dominikanerinnen eine "Drehscheibe geistlichen Lebens, die in die engere und weitere Umgebung ausstrahlt". Zum Jubiläum findet am Freitag (24. Juni) ein Festgottesdienst mit Diözesanbischof Benno Elbs in der Klosterkirche mit anschließender Agape statt.
Besonders die spirituellen Impulse der fünf hier lebenden Schwestern werden im Bericht hervorgehoben, darunter die heilige Messe, die Vorbereitung auf die Erstkommunion oder Abende der Barmherzigkeit, zudem gibt es auch Kreativkurse wie etwa Ikonenmalen, sowie Möglichkeiten des Innehaltens und Mitlebens für Menschen, die Stille suchen. Eine Besonderheit ist der Weg der "Familiaris", der in St. Peter für jene Menschen geschaffen wurde, die religiös auf der Suche sind, sich aber nicht für immer an einen Orden binden wollen. Eine Frau nimmt laut "Vorarlberger Kirchenblatt" derzeit dieses Angebot wahr. Zudem beginnt demnächst auch eine neue Kandidatin in St. Peter.
Weitere Initiativen der Dominikanerinnen: Regelmäßig wird zum "Frauenfrühstück" eingeladen, bei dem mitunter dreißig Frauen den Tag gemeinsam beginnen. Ein Blumen- und Kräutergarten nach den Lehren von Hildegard von Bingen wurde angelegt, und dank eines Gästetraktes finden auch öfters Exerzitien statt, zu denen etwa Bischof Benno Elbs zweimal jährlich junge Menschen lädt. Erst im Mai wurde zudem im Kloster ein einsemestriger Glaubenskurs mit zehn Abendtreffen, die jeweils Imbiss, ein Impuls-Referat, Gespräche in der Kleingruppe und Gebetszeit umfassten, mit einem abschließendem Wochenende erfolgreich beendet.
Eine "nicht zu unterschätzende Kulturleistung" ist laut dem Bericht der Diözesanzeitung auch die Totalrenovierung des Klosters. Bei der Ankunft hätten die Schwestern St. Peter in desolatem Zustand angetroffen, mit Leitungsbrüchen in dunklen Mauern und Regenwasser, das von der Decke tropfte. Mithilfe auch des diözesanen Bauamts sei das Gebäude in ein nunmehr "helles, freundliches Kloster" umgewandelt worden.
St. Peter gilt als das älteste bestehende Kloster Vorarlbergs mit Anfängen im Jahr 1286. Nach einer wechselhaften Geschichte aufgrund von Pestepidemien und Bränden wurde das Kloster ab 1707 in der heutigen Form wiedererrichtet und erweitert. Es war im Lauf seiner Geschichte unter anderem für seine musikalischen Tätigkeiten bekannt, Fluchtort des Gnadenbildes von Einsiedeln von 1798 bis 1803 und Schulort. Nachdem 2002 die strenge Klausur von der vatikanischen Ordenskongregation aufgehoben wurde, erfolgte die Neubesiedlung als Filiale des Schweizer Klosters Cazis. (Link: https://sankt-peter.at)
Quelle: kathpress