Zsifkovics an Diakone: "Seid Vagabunden zwischen Gott und Menschen"
Der Eisenstädter Bischof Ägidius Zsifkovics hat Mittwochnachmittag im Eisenstädter Dom vier Männer zu Diakonen geweiht. Zwei bereiten sich auf das Priestertum vor, zwei wurden zu Ständigen Diakonen geweiht. Die erste und wichtigste Aufgabe des Diakons in der Liturgie sei die Verkündigung des Evangeliums, so der Bischof in seiner Predigt: "Diakone sind Vermittler und Botschafter Jesu Christi." Und der Bischof fügte in Richtung der Weihekandidaten hinzu: "Seid Mitarbeiter an der Erlösung und Vagabunden zwischen Gott und den Menschen!"
Zsifkovics gab den neuen Diakonen wörtlich mit auf den Weg: "Übt Euch nicht im Moralisieren und Polarisieren, im Finden von Vorschriften, die niemand braucht. Theologische Einseitigkeiten und Spitzfindigkeiten, zurechtgebastelte Spiritualitäten sind niemals die Sprache der Verkündigung - vergesst nicht, wir haben den Menschen eine Frohbotschaft und nicht eine Drohbotschaft zu bringen!"
Doch um das Evangelium verkündigen zu können, müsse der Verkünder zuerst selbst vom Evangelium ergriffen und betroffen sein. "Der Versuch, aus dem Evangelium zu leben, muss immer neu gewagt werden und ist nie am Ziel", betonte Bischof Zsifkovics und weiter wörtlich: "Die Verkündigung des Evangeliums - das Hören auf Gottes Wort, die Gottsuche und das Reden von Gott - sind eigentlich das, wonach der Mensch hungert, was diese aufgeriebene Welt am meisten nötig hat und was Seelsorge ausmacht." Das sei auch die Grundlage jeder Neuevangelisierung.
Neben dem Dienst in der Liturgie sei der Dienst des Diakons aber vor allem auch ein Dienst an den Armen. "In dieser für viele Menschen so bedrückenden und unsicheren Zeit mit ihren wirtschaftlichen, sozialen und psychischen Dauerschäden braucht es den Dienst des Diakons, der mit seinem Auge auf die Armen und Kranken, Heimatlosen und Notleidenden und auf die neuen Armen unserer Tage schaut und ihnen helfend beisteht", so der Bischof.
Um bei den vielfältigen Aufgaben und Herausforderungen nicht auszubrennen, ermutigte der Bischof die Diakone zum Gebet, zur Feier der Eucharistie, zur Anbetung oder auch zum Sakrament der Versöhnung. "Das sind die Ladestationen für Euch Diakone, für uns Priester und für uns Christen", so Bischof Zsifkovics.
Quelle: kathpress