"Wir sind dem Apostel Paulus dankbar, dass er so viel gereist ist"

Pilgerreisen stillen eine Grundsehnsucht der Menschen, an Orte zu kommen, die ihnen oft seit Kindertagen in gewisser Weise vertraut sind. Die Bibel ist demnach nach wie vor ein starkes Reisemotiv. Das betont Andreas Kickinger, Geschäftsführer von Biblische Reisen Österreich, in der neuen Folge des Religionspodcasts "Wer glaubt, wird selig". Kickinger erläutert im Podcast u.a., welche Reiseziele besonders beliebt sind und warum einem aber der Himmel in Klosterneuburg genauso offen steht wie am See Genezareth.

Das Heilige Land ist und bleibt bei den Pilgerinnen und Pilgern das beliebteste Reiseziel. "Biblische Orte, wie Kafarnaum, Betlehem, oder der See Genezareth sind so Wunschtraumziele", so Kickinger. Enttäuschungen, wenn man die Orte dann selbst erlebe, zugleich aber auch Begeisterung, "wenn man biblische Texte dann in einem bestimmten Kontext versteht", könnten oft nahe beisammen liegen. Beim See Genezareth zum Beispiel merke man, dass die biblische Botschaft wichtiger sei als der Ort, so der Heilig-Land-Experte.

Eine Pilgerreise sei empfehlenswert, weil sie "für viele Menschen eine Auseinandersetzung mit den eigenen Wurzeln ist", so Kickinger: "Der Himmel steht einem in Klosterneuburg genauso offen, wie am See Genezareth. Aber wir merken schon, dass es Orte gibt, wo wir anders sind." Ein "aufgeklärtes Pilgern mit Sinn" werde ein "großer Megatrend der Zukunft" sein, zeigt er sich überzeugt.

Der Reiseveranstalter mit Sitz in Klosterneuburg feiert dieses Jahr sein 50-Jahr-Jubiläum. Was mit Reisen ins Heilige Land begann, wurde bald ausgebaut. - Mit Reisen in die umliegenden Regionen, wie Jordanien oder Ägypten und darüber hinaus. Kickinger: "Wir sind dem Apostel Paulus dankbar, dass er so viel gereist ist. 114 Orte allein in der Türkei werden im Neuen Testament erwähnt."

Das Angebot des Reiseveranstalters wandelt aber nicht nur auf den Spuren der Bibel, sondern auf jenen der Christenheit ganz allgemein: "Wie würde Mitteleuropa ohne iroschottische Mönche aussehen? Ohne deren Missionstätigkeit gäbe es in Bayern und Österreich kaum Klöster", so Kickinger. So habe sich eine gewisse Ausweitung auf den europäischen Bereich, den Nahen Osten und auch die restliche Welt der Religionen, wie etwa Indien oder Sri Lanka, ergeben.

Besonders beliebt sind bei dem Reiseveranstalter neben dem Heiligen Land der Nahe Osten und Destinationen wie Griechenland, Zypern oder Malta. Gar nicht en vogue im Bereich der Bildungsreisen sei derzeit die Türkei, berichtete Kickinger. Das habe wohl auch politische Implikationen zu tun, sei freilich zugleich sehr schade. Nicht nur sei die Türkei höchst interessant, es würden sich auch die wenigen verbliebenen Christen über Solidaritätsbesuche sehr freuen. Das gelte im Übrigen für alle Nahostländer und die dort lebenden christlichen Gemeinschaften.

Der von der ökumenischen Radioagentur Studio Omega produzierte Religionspodcast "Wer glaubt, wird selig" ist auf der Website der katholischen Kirche in Österreich (www.katholisch.at), auf www.studio-omega.at, auf https://studio-omega-der-podcast.simplecast.com sowie auf iTunes, allen Smartphone-Apps für Podcasts und auf Spotify abrufbar.

Quelle: kathpress