Vereinigung von Ordensschulen Österreichs wächst um drei Standorte

Die Vereinigung von Ordensschulen Österreichs (VOSÖ) wächst um drei weitere Standorte. Wie die VOSÖ am Montag mitteilte, übergab die Kongregation der Armen Schulschwestern von Unserer Lieben Frau (SSND) ihre drei Bildungseinrichtungen - HLW/HLK Freistadt, Bildungszentrum Friesgasse und Privatvolksschule Kritzendorf - an die Vereinigung von Ordensschulen Österreichs. Die VOSÖ ist mit 20 Bildungsstandorten und rund 13.300 betreuten Schülerinnen und Schülern der größte private Schulträger Österreichs.

Demnach unterzeichneten die Distriktleiterin der SSND Österreich/Italien, Sr. Beatrix Mayrhofer, sowie die Vorstandsvorsitzende des Schulvereins Schulverbund SSND Österreich, Sr. Karin Kuttner, die Übergabeverträge am 22. August. "Es ist ein schmerzhafter Prozess des Loslassens und des Abschiednehmens - nach mehr als 170 Jahren, aber wir blicken mit Vertrauen und Zuversicht in die Zukunft, dass es auch 'nach uns' gut weitergeht", wird Sr. Kuttner in der Aussendung zitiert.

Es habe sich schon länger abgezeichnet, dass die Bildungseinrichtungen nicht auf Dauer selbst weitergeführt werden könnten, so Sr. Kuttner. Die Entscheidung für die VOSÖ sei naheliegend, nicht nur, weil hier im Laufe der Zeit viel Know-how aufgebaut worden sei. Die VOSÖ stehe auch für die Bewahrung und Weiterentwicklung der Ordenstraditionen, "diese Qualität ist uns für unsere Standorte unverzichtbar".

Maria Habersack, Vorstandsvorsitzende der Vereinigung von Ordensschulen Österreichs, dankte den Schulschwester für ihren jahrzehntelangen Einsatz und für das Vertrauen, das sie mit der Übergabe an die VOSÖ aussprechen. "Orden haben im Laufe der Geschichte wichtige Impulse für die Bildung und Erziehung junger Menschen gesetzt. Das Ordenscharisma der Schulschwestern Notre Dame wird auch weiterhin die Bildungseinrichtungen und den pädagogischen Auftrag prägen", betonte Habersack.

Es sei eine "große Ehre und Verantwortung" für die VOSÖ, diese traditionsreichen Bildungsstandorte im Sinne des Ordenscharismas der Schulschwestern weiterführen zu dürfen. "Wir erziehen durch alles, was wir sind und tun", gemäß dieser "Lebensregel" der Schulschwestern würden die Schulen weitergeführt und es so den Kindern ermöglicht, "dass sie sich in der Schule wohlfühlen und in angstfreier Atmosphäre gemeinsam lernen können", heißt es in der Aussendung.

Revolutionäre Bildungskonzepte

Die Kongregation der Armen Schulschwestern von Unserer Lieben Frau (SSND) wurde als Antwort auf den Bildungsnotstand des 19. Jahrhunderts von der seligen Theresia von Jesu Gerhardinger (1797-1879) im Jahr 1833 in Neunburg vorm Wald im deutschen Bundesland Bayern gegründet. Mit der Zeit entstand eine weltweite Gemeinschaft, die sich dem Dienst der Erziehung und Bildung aus dem Geist des Evangeliums verpflichtete. 1854 erhielt die Kongregation der Armen Schulschwestern von Unserer Lieben Frau die päpstliche Anerkennung.

Mutter Theresias Schulkonzept breitete sich rasch aus. Sie entwickelte für die damalige Zeit revolutionäre neue Bildungskonzepte, die sich an den Bedürfnissen ihrer Zeit orientierten. Im Laufe der Jahre wuchs eine internationale Ordensgemeinschaft heran, die heute in rund 30 Ländern wirkt. Gräfin Flora Fries rief die Schulschwestern 1860 nach Wien und legte damit den Grundstein für das Bildungszentrum Friesgasse im fünfzehnten Wiener Gemeindebezirk. 1853 wurde der Standort Freistadt gegründet und 1872 der Standort in Kritzendorf.

Die Vereinigung von Ordensschulen Österreichs (VOSÖ) wurde 1993 auf Initiative der Österreichischen Ordensgemeinschaften gegründet. Sie umfasst 20 Bildungsstandorte und insgesamt 70 Einrichtungen von 14 Ordensgemeinschaften in acht Bundesländern. (Info: www.ordensschulen.at)

Quelle: kathpress