Steiermark: Hilfsorganisationen beklagen Rückgang bei Freiwilligen
Hilfsorganisationen in der Steiermark haben aktuell Schwierigkeiten, Freiwillige zu finden. Darauf machen Vertreterinnen und Vertreter mehrerer Sozialeinrichtungen am Montag in der "Kleinen Zeitung" aufmerksam. Betroffen ist demnach auch die Caritas, wie Bettina Heuser, Freiwilligenmanagerin bei der Caritas der Diözese Graz-Seckau berichtete. Besonders eklatant wirke sich das im Rückgang des Interesses an dauerhaftem Ehrenamt aus. "Es ist schwierig, Freiwillige zu finden, die sich auf Dauer engagieren wollen", so Heuser. Langfristiger Beziehungsaufbau sei aber bei der Tätigkeit der Caritas oftmals notwendig.
Knapp die Hälfte aller Steirerinnen und Steirer engagierten sich ehrenamtlich. Doch gerade in der aktuellen Krisenzeit fehlen den Organisationen Freiwillige. Die Gründe dafür sind vielfältig, so Freiwilligenmanagerin Heuser, fehlende Zeit würde von den meisten aber als Hauptgrund angegeben. Für die "Lebenshilfe" sieht man auch die Teuerung mitverantwortlich dafür, dass sich immer weniger Menschen ehrenamtlich engagieren und beim Roten Kreuz seien es strengere Hygienevorschriften wegen Corona, die Dienste anstrengender machten und so eine Barriere für Menschen darstellten, ein Ehrenamt auszuüben.
Klar ist, ohne Ehrenamtliche müssten viele Hilfseinrichtungen schließen. Die Stadt Graz versuche deshalb, Freiwilligen mehr Anreize und Anerkennung zu bieten. Stadtrat Kurt Hohensinner (ÖVP) könne sich etwa vorstellen, dass Menschen, die sich sozial engagieren, bei Bewerbungsverfahren bevorzugt werden. Dies lasse sich freilich schwer überprüfen. Bettina Heuer von der Caritas begrüßt den Vorschlag, hält ihn aber nicht für ausreichend. Denn auch dadurch hätten Freiwillige nicht mehr Zeit zur Verfügung.
(Caritas-Freiwilligenbörse: https://www.caritas.at/spenden-helfen/freiwilliges-engagement)
Quelle: kathpress