Eisenstadt: Feier für neue "Kroatische Mission" in Rektoratskirche
Mit einem Festgottesdienst wird am kommenden Sonntag (25. September) um10 Uhr in der Rektoratskirche in Eisenstadt die "Kroatische Mission" - die Heimstätte der kroatischsprachigen Gemeinde - eingeweiht. Neben dem Eisenstädter Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics werden Franziskanerpatres aus Bosnien den Gottesdienst mitfeiern, der auch im öffentlich-rechtlichen kroatischen Fernsehen (HRT) übertragen wird, wie die Diözese Eisenstadt am Mittwoch in einer Aussendung mitteilte. Bischof Zsifkovics hatte die "Kroatische Mission" an der Rektoratskirche zum hl. Erzengel Michael mit bischöflichem Dekret vom 29. Juni 2022 errichtet.
Mit der Errichtung komme die Diözese einem vielfach geäußerten Wunsch nach, betonte Zsifkovics. Es sei ein Zeichen der Nähe und seelsorglicher Begleitung der Menschen aus Kroatien und Bosnien und Herzegowina, "damit sie den Glauben, ihre Muttersprache und Kultur auch in ihrer neuen Heimat leben können und ihre Wurzeln nicht verlieren", so der Bischof. Mit der Neubesiedelung des vormaligen Eisenstädter Franziskanerklosters durch Patres der Franziskanerprovinz Bosna Srebrena und der damit verbundenen Errichtung der "Kroatischen Mission" im Burgenland beginne "ein neues Kapitel in der Pastoral an den Menschen aus Kroatien, Bosnien und der Herzegowina, die in unserem Land leben".
Die Rektoratskirche in Eisenstadt ist neben der deutschsprachigen Gottesdienstgemeinde seit mehr als zehn Jahren Heimat für Christen mit ungarischer Sprache und seit kurzer Zeit auch für Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine flüchten mussten. "Sie alle wissen sich in der Kirche St. Michael zu Hause", so Zsifkovics. Nun komme die "Kroatische Mission" hinzu. "Es soll ein 'Europa-Kloster' sein, wo Menschen verschiedener Völker und Sprachen ihre Heimat finden", betonte der Bischof.
Franziskaner übernehmen Verantwortung
Die in der Diözese tätigen Franziskanerpatres der Bosnischen Provinz Bosna Srebrena erklärten sich bereit, das Aufbauprojekt einzuleiten. Für die Zukunft sei geplant, das Franziskanerkloster in Eisenstadt wiederzubeleben. Dass Franziskaner aus eben jener Provinz die Seelsorge an dieser Migrantengruppe übernehmen, die auch jene Kroaten seelsorglich begleitet haben, die sich vor gut 500 Jahren im heutigen Burgenland angesiedelt haben, sei "ein ausdrückliches Zeichen der Verbundenheit mit ihrer Heimat, aber auch der pannonischen Geschichte", zeigte sich der Bischof, der ebenfalls der Volksgruppe der burgenländischen Kroaten angehört, überzeugt.
Fremdsprachige Gemeinden, wie die "Kroatische Mission", werden aufgrund der Tatsache eingerichtet, dass Glaubenserfahrung und Glaubensvermittlung zu den Lebensbereichen gehören, die stark von Kultur, Tradition, Sitte und Sprache geprägt sind. In der Diözese Eisenstadt haben sich seit den 1970er-Jahren und verstärkt durch den Krieg in Ex-Jugoslawien sowie durch den EU-Beitritt Kroatiens viele Menschen aus Kroatien und aus Bosnien und Herzegowina angesiedelt. Deswegen bestehe seit Langem die Notwendigkeit, diesen vorwiegend katholischen Gläubigen eine eigene fremdsprachige Seelsorge zukommen zu lassen, erklärte die Diözese.
Quelle: kathpress