Heiligenkreuz: Symposium zur "Metaphysik des Christentums"
Der französische Religionsphilosoph Rémi Brague schlug in seinem Denken Brücken u.a. in die mittelalterliche Philosophie, die Antike und das arabische Denken. Von großer inhaltlicher Breite ist auch das Internationale Symposium über die "Metaphysik des Christentums" geprägt, das die Phil.-Theol. Hochschule Benedikt XVI. Heiligenkreuz anlässlich des 75. Geburtstages ihres früheren Lehrbeauftragten von 29. September bis 1. Oktober veranstaltet. Der am 8. September 1947 in Paris geborene Brague wird am Donnerstagabend selbst zum Tagungsthema sprechen. Die Eröffnung am Donnerstag um 14 Uhr nehmen der Heiligenkreuzer Abt Maximilian Heim, Hochschulrektor Wolfgang Buchmüller und Philosophieprofessor Christoph Böhr vor.
In weiteren Vorträgen geht es u.a. um Metaphysik im Mittelalter (Rolf Schönberger) und herausragende Vertreter - Bonaventura, Thomas, Meister Eckhart - des Denkens dieser Zeit (Rolf Darge), um die russische Religionsphilosophie des 20. Jahrhunderts (Oksana Nazarova) und um "Religion und Philosophie als gemeinsame Antwort auf die Grundfragen unseres Menschseins" (Harald Schöndorf). Den Schlusspunkt am Samstagvormittag setzt Milosz Holda (Krakau) mit Ausführungen über "Deus absconditus - Gottes Verborgenheit - und die Metaphysik".
Der seit Kurzem 75-jährige Rémi Brague studierte Philosophie und klassische Sprachen, später auch Arabisch und Hebräisch und wurde 1986 zum Doktor der Literatur promoviert. Er unterrichtete danach an der Universität von Burgund und an der Sorbonne in Paris. Zugleich war er von 2002 bis 2012 Inhaber des Lehrstuhls für Philosophie der Religionen Europas (Guardini-Lehrstuhl) an der Uni München und hatte Lehraufträge an der Hochschule Heiligenkreuz sowie in den USA, Lausanne und Köln. Die Forschungsarbeiten des mehrfach ausgezeichneten Gelehrten konzentrierten sich auf die Ideengeschichte der antiken und mittelalterlichen Kulturen. 2012 wurde Brague für seine wissenschaftlichen Leistungen mit dem Joseph-Ratzinger-Preis ausgezeichnet, insbesondere für seinen Ansatz, "spekulatives Denken und Geschichtsauffassung mit 'tiefem christlichen und katholischen Glauben'" zu verbinden.
Der Tagungsbeitrag für das Symposium beträgt 50 Euro (freier Eintritt für Studierende; Anmeldung per E-Mail: tagungen@hochschule-heiligenkreuz.at, Tel.: 02258-8703-406)
Quelle: kathpress