
Diözese Linz: Nächster Schritt der Pfarrstrukturreform
Die Pfarrstrukturreform der Diözese Linz geht weiter. In diesem Herbst starten sieben Dekanate in den zweijährigen Übergangsprozess, an dessen Ende die neuen Pfarren als pastorale Räume mit Pfarrteilgemeinden stehen. Bei den sieben Dekanaten handelt es sich um Andorf, Frankenmarkt, Gallneukirchen, Kremsmünster, Ried im Innkreis, Steyr und Traun. Den Auftakt machte am vergangenen Freitag das Dekanat Steyr mit einer Startveranstaltung, wie die Diözese Linz am Montag mitteilte. Die weiteren sechs Dekanate folgen demnächst.
In den Dekanaten wird in den kommenden zwei Jahren jeweils ein Pastoralkonzept erarbeitet, in dem Ziele und Schwerpunkte für das künftige seelsorgliche Handeln festgelegt werden. In dieser Zeit sollen der künftige Pfarrer sowie die Pastoral- und Verwaltungsvorstände bestimmt werden. Diese arbeiten mit den vorhandenen Priestern, Diakonen, Seelsorgerinnen und Seelsorgern, Sekretären und Ehrenamtlichen zusammen. Außerdem werden Mitglieder für die Seelsorgeteams in den Pfarrteilgemeinden und für den Pfarrlichen Pastoralrat gesucht. Die Dekanate bzw. künftigen neuen Pfarren profitieren dabei von den Erfahrungen der "Pionierpfarren" Linz-Nord, Braunau, Weyer, Schärding und Eferding, die bereits im Herbst 2021 als Vorreiter diesen Weg begonnen haben.
Im Herbst 2023 beginnen die sieben Dekanate, unterstützt durch Bildungs- und Begleitprozesse, in der neuen Struktur zu arbeiten. Die rechtliche Gründung als Pfarre wird mit 1. Jänner 2024 erfolgen. Diesen Umstellungsprozess sollen in den kommenden fünf Jahren alle Dekanate bzw. Pfarren durchlaufen haben. Die Umsetzung wird durch die Stabsstelle Pfarrstruktur koordiniert.
Linzer Pfarrstrukturreform
Das diözesane Umsetzungskonzept der Pfarrstrukturreform sieht 39 Pfarren vor, die aus mehreren Pfarrteilgemeinden (kurz "Pfarrgemeinden") mit ihren historischen lokalen Rechtsträgern "Pfarrkirche" und "Pfarrpfründe" bestehen. Damit soll sowohl die Zusammengehörigkeit innerhalb des pastoralen Raumes einer Pfarre bewusst gemacht als auch die konkrete Beheimatung und Verantwortung in einer konkreten Gemeinschaft vor Ort zum Ausdruck gebracht werden.
Die Pfarrgemeinden werden eine weitgehende Selbstständigkeit (auch finanzieller Art) für ihren Bereich bewahren können, zugleich profitieren sie vom größeren Ganzen der Pfarre und der Zusammenarbeit der Seelsorgeverantwortlichen. Zu diesem Beziehungsnetz gehören auch alle vorhandenen pastoralen Orte, speziell jene der kategorialen Pastoral, wie zum Beispiel im Krankenhaus, in Bildungs- oder Jugendzentren und in der Betriebsseelsorge.
Ziel der neuen Struktur ist es vor allem, einen unterstützenden Rahmen für eine inhaltliche, an der Botschaft Jesu orientierte Neuausrichtung der Christinnen und Christen zu schaffen, damit Kirche im Sinne des Evangeliums auch weiterhin nah bei den Menschen und wirksam in der Gesellschaft ist. Bischof Manfred Scheuer hielt dazu im Diözesanblatt vom Mai 2021 fest: "Kirchliche Strukturen sollen gute Rahmenbedingungen schaffen, damit Kirche als offene und positive Kraft in unserer Gesellschaft erlebbar ist." Bis 2027 sollen alle Dekanate der Diözese Linz den Prozess durchlaufen haben.
(Infos: www.dioezese-linz.at/zukunftsweg)
Quelle: kathpress