
St. Pöltner Frauenkommission sieht Synodalen Weg als "zukunftsweisend"
Fehlende Beteiligung von Laien innerhalb der Kirche kritisiert die St. Pöltner Frauenkommission. Frauen würden "immer noch oft abgewertet und generell von den Weiheämtern ausgeschlossen", obwohl diese gerade in Krisenzeiten besonders viel leisteten, hieß es in einer Aussendung vom Donnerstag. Gleichzeitig werden darin "gesamtkirchliche Aufbruchszeichen" begrüßt, wobei die Kommission insbesondere "die genaue theologische Arbeit des Synodalen Weges der katholischen Kirche in Deutschland" als zukunftsweisend sieht. Dessen Grundlagendokument mit theologischen Argumenten für die Zulassung von Frauenweihe mache "die Hoffnung auf positive innerkirchliche Entwicklungen wieder stärker".
Die Frauenkommission schreibt von zahlreichen derzeit herrschenden Krisen, auch auf diözesaner Ebene. Obwohl Frauen das kirchliche Leben an der Basis gestalteten, sei die Kirche vielerorts "gespalten und für immer weniger Menschen eine Hilfe im Leben." Gleichzeitig könne aus "gemeinschaftlich gelebten Glauben Freude, Trost und Hoffnung" geschöpft werden.
Hinsichtlich des als "Hoffnung" gesehenen deutschen Synodalen Weges verweist die Frauenkommission auf die Benediktinerin Sr. Philippa Rath, die sich als Delegierte für die Frauenorden bei dem deutschen Reformprojekt besonders für Frauenbeteiligung in der Kirche einsetzt. Ohne dieser und ohne Würdigung der Charismen der Frauen handele es sich um eine "amputierte Kirche", wird die Ordensfrau zitiert. An alle Brief-Empfängerinnen wird appelliert, "im solidarischen Handeln und der konkreten Nächstenliebe nicht nachzulassen" und sich weiterhin am "Aufbau der Kirche zu beteiligen". Jede Frau solle "ihre Möglichkeiten nutzen, auf ihre Berufung hören und Gutes bewirken".
Die St. Pöltner Frauenkommission wurde im Oktober 2020 auf Initiative von Bischof Alois Schwarz konstituiert und hat als Ziel "ein gleichberechtigtes Miteinander von Frauen und Männern im gesamten diözesanen Leben besser zu verwirklichen". Auf offizieller Ebene ist die Frauenkommission in den zentralen Gremien der Diözese St. Pölten vertreten und damit etwa auch in Prozesse um Anstellungsverfahren involviert, wie aus der Diözesanhomepage hervorgeht. Vorsitzende ist derzeit Anna Rosenberger.
Quelle: kathpress