Elbs: Bei Ad-limina-Besuch auch über anhaltenden Priestermangel reden
Zu den Themen, über die die österreichischen Bischöfe beim anstehenden Ad-limina-Besuch (12.-17. Dezember) im Vatikan mit Papst Franziskus sprechen möchten, zählt auch der anhaltende Priestermangel in Österreich. Das hat Bischof Benno Elbs in einem Interview im Vorarlberger "Kirchenblatt" berichtet. Die Tatsache, dass sich nurmehr wenige Menschen für das Priesteramt entscheiden, sei "für alle Bischöfe natürlich eine große Sorge". Man rede untereinander viel über dieses Thema und auch über die Frage nach Veränderungen der Zulassungsbedingungen. Auch dies wolle man in Rom erneut thematisieren.
Elbs wörtlich: "Die Änderung der Zulassungsbedingungen muss neben der bloßen Notwendigkeit auch noch andere Gründe haben, z.B. die Würde des Menschen und natürlich theologische Argumente. Es ist auch eine Frage der lebendigen Gemeinden. Wo Christinnen und Christen den Glauben leben möchten, dort wird es auch immer Menschen geben, die sich für spezielle Dienste zur Verfügung stellen."
In dem Interview, das zugleich den Abschluss einer Serie zu den sieben Sakramenten darstellte, betonte Elbs zudem, dass die Berufung zum Priesteramt etwas Besonderes und eine das ganze Leben betreffende Entscheidung darstelle: "Priester zu sein ist kein billiger Job, keine schnelle Erledigung von Pflichten, sondern etwas, das brennt, das lebendig ist, das Wärme ausstrahlt. (...) Sich für den Dienst als Priester zu entscheiden, ist heute weder selbstverständlich noch einfach."
Im Blick auf das Priestertum aller Getauften und das spezielle Weihe-Priestertum gelte es "unbedingt ein Konkurrenzverhältnis zu vermeiden", so der Feldkircher Bischof weiter. "Beides - das allgemeine und das spezielle Priestertum des Dienstes - unterscheidet sich, wie das Konzil sagt, nicht dem Grade, sondern dem Wesen nach. D.h., das eine ist dem anderen nicht über- oder untergeordnet, sondern beides ist aufeinander hingeordnet und gehört im Innersten zusammen. Es sind einfach zwei verschiedene Berufungen, zwei verschiedene Weisen, Christ-Sein zu leben und für die Menschen da zu sein."
Die Mitglieder der Österreichischen Bischofskonferenz werden heuer vom 12. bis 17. Dezember ihren Ad-limina-Besuch in Rom durchführen. In diesem Rahmen werden sie mit Papst Franziskus und Vertretern der vatikanischen Kurienbehörden zusammentreffen und über die Situation der Kirche in Österreich beraten. Der letzte Ad-limina-Besuch der österreichischen Bischöfe war im Jänner 2014. Die ursprünglich für Februar bzw. dann Dezember 2021 geplanten Termine mussten jeweils coronabedingt verschoben werden.
Quelle: Kathpress