Diözese Graz-Seckau wählt bereits 2023 neuen Diözesanrat
2023 wird in der Steiermark ein neuer Diözesanrat gewählt. Das geht aus einem Bericht der Diözese Graz-Seckau über die gemeinsame Herbsttagung ihres Priester- und Diözesanrates vergangenes Wochenende in Stift Admont hervor. Bei dem Treffen ging es zudem um den für Dezember angesetzten ad-limina-Besuch der Bischöfe in Rom, um den zeitgemäßen Umgang mit Sakramenten, um Teilhabe der Menschen sowie um die angespannte Finanzlage der Diözese.
Die Neuwahl beim Diözesanrat 2023 wurde vorverlegt, womit der aktuelle Diözesanrat seine Tätigkeit bei der nächsten Sitzung im April beendet, heißt es in dem Bericht. Grund sei, dass dieses beratende Gremium des Bischofs dadurch besser bei den Vorbereitungen für die bevorstehende Diözesankonferenz 2024 eingebunden werden könne. Geplant ist, dass dann ein neues Statut in Kraft tritt, laut dem der Diözesanrat dann künftig jeweils fünf Jahre arbeiten wird und 79 Delegierte zählt, davon 12 amtliche und 67 gewählte. Bis zu drei weitere Mitglieder können kooptiert werden. Der Diözesanrat soll maßgeblich bei der Sorge um das Leben als Kirche mitwirken, speziell die Kirche vor Ort betrachtend.
Ein Schwerpunkt der Sitzung war die Diskussion über eine Einführung in das "Konsent-Prinzip" bei Entscheidungsfindungen. Bei diesem gilt eine Entscheidung in einem Gremium dann als angenommen, wenn es keine schweren und begründeten Bedenken gibt. Sollte es nur einen schweren Einwand geben, muss die Entscheidung geprüft und angepasst werden, bis alle Beteiligten damit leben können. Mehrheitsbeschlüsse mit Gegenstimmen gibt es dann nicht mehr. Das "Konsent-Prinzip" soll durchwegs zur Anwendung kommen, heißt es seitens der Diözese Graz-Seckau.
Gestartet war die Tagung in Stift Admont mit Beiträgen über den zeitgemäßen Umgang mit den sieben Sakramenten und wie man diese heute verstehen und gestalten kann. Fragen der Teilnehmenden waren etwa: Wo soll und darf getauft werden? Wie begleitet man Menschen nach einer Trauung oder auch Trennung? Was ist das ideale Erstkommunions- oder Firmalter? Derartige Fragen werden nun im Projekt "Sakramentenpastoral im Heute" ausgearbeitet, wobei es die Ergebnisse dann bei der Diözesankonferenz 2024 geben soll.
Die neue steirische Caritas-Direktorin Nora Tödtling-Musenbichler gab bei dem Treffen zudem einen Einblick in den 2021 gestarteten, noch bis 2024 laufendne synodalen Prozess der Weltsynode. Sie verwies auf einige Hauptfragen, denen man sich nun annehmen müsse: Wie können jene gehört werden, die an sich nicht erreicht werden? Wie ist die Liturgie zu gestalten, damit mehr Menschen erreicht werden? Wie können wir den Dienst an den Nächsten besser erfüllen? Wie können wir dem Rückzug junger Menschen von der Kirche begegnen? Kernelemente seien Teilhabe und Wertschätzung, betonte sie.
Bischof Wilhelm Krautwaschl sprach die angespannte Finanzlage der Diözese an. Teuerung, Energie- und Personalkosten wirken sich auch dort aus: "2024 wird nicht mehr alles wie bisher leistbar sein. Wir werden entsprechend unserem Zukunftsbild Prioritäten setzen." Er verwies auch auf den Mitte Dezember geplanten Ad-liminia-Besuch der österreichischen Bischöfe im Vatikan. 450 Seiten umfasst der Bericht der Diözese Graz-Seckau, auf dessen Basis es in Rom Gespräche mit allen wichtigen Dikasterien und mit Papst Franziskus geben wird.
Quelle: Kathpress