Salzburg : Bildungshaus St. Virgil startet Allianz gegen Einsamkeit
Mit einer Fachtagung will das Bildungshaus St. Virgil gemeinsam mit der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) mehr Bewusstsein für das Thema Einsamkeit schaffen. Unter dem Titel "Einsamkeit - die Kraft der sozialen Kontakte" kommen am 29. und 30. November Vertreterinnen und Vertreter von 25 Institutionen aus allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens in dem kirchlichen Bildungshaus zusammen, "um eine breite Allianz gegen Einsamkeit in Salzburg ins Leben zu rufen", heißt es auf dem Webportal von St. Virgil.
"Einsamkeit gehört zu den großen Nöten dieser Zeit. Verschärft hat sich das Leid vieler zusätzlich während der Pandemie", erläuterte Jakob Reichenberger, Direktor von St. Virgil Salzburg, die Motivation für die Fachtagung. "Wir als St. Virgil haben uns das Ziel gesetzt, möglichst viele gesellschaftliche Kräfte zu vernetzen und damit neue Impulse für eine institutionenübergreifende Bearbeitung von Einsamkeit zu fördern." Dabei sollen neue Kooperationen entstehen, die dann konkret für Menschen wirksam werden.
Im Rahmen der Tagung sollen, von Wohnen über Armut, seelischer Gesundheit bis zu Digitalisierung, in 15 Foren die vielen Gesichter von Einsamkeit in den Blick genommen werden. Die Tagung richte sich grundsätzlich an ein Fachpublikum, sei aber für alle Interessierten offen. Der Gesundheitswissenschafter Thomas Michael Haug werde dabei in seinem Eröffnungsvortrag eine Gesellschaftsanalyse des Problems Einsamkeit zeichnen. Die medizinische Perspektive bringt die Fachärztin für Psychiatrie und Neurologie und Initiatorin der Plattform gegen Einsamkeit in Österreich, Karin Gutiérrez-Lobos, ein.
In einem Podiumsgespräch, moderiert von ORF-Journalistin Renata Schmidtkunz, diskutieren Karin Hofer von der ÖGK, Christoph Schlick vom Sinnzentrum Salzburg, sowie Kriemhild Büchel-Kapeller Leiterin des Büros für Freiwilliges Engagement und Beteiligung des Landes Vorarlberg.
Mehr Bewusstsein für Einsamkeit schaffen
Einsamkeit sei nicht nur ein Phänomen in Alters- und Pflegeheimen, sondern betrifft alle Altersgruppen, macht St. Virgil aufmerksam. Gerade Kinder und Jugendliche seien immer häufiger betroffen, nicht zuletzt aufgrund der Kluft zwischen dem "virtuellen Leben" auf diversen Social Media Kanälen und dem in der realen Welt. Einsamkeit habe darüber hinaus viele Aspekte: vom Wohnen bis zu Räumen, in denen Sozialkontakte überhaupt stattfinden können, von psychischen und physischen Beeinträchtigungen, die in die Isolation führen, bis hin zu digitaler Teilhabe oder der wachsenden Vereinzelung in aktuellen Lebensformen.
Vor einem Jahr seien St. Virgil Salzburg und die ÖGK an die unterschiedlichsten Vereine, Institutionen, Gruppen und Initiativen herangetreten. "Die Resonanz war groß und es hat sich gezeigt, wie viele gesellschaftliche Player, auf allen Ebenen, mit dem Thema Einsamkeit zu tun haben", betonte Tagungsorganisator Gunter Graf. Diese reichten von Sportvereinen, über Stadtteilinitiativen, von Kultureinrichtungen bis zu ehrenamtlichen Strukturen in Gemeinden und Pfarren. (Infos: www.virgil.at/einsamkeit)
Quelle: kathpress