Landau: "Ehrenamtliche prägen mit ihrem großen Herzen Österreich"
Dank und Würdigung für den enormen Einsatz der Freiwilligen in der österreichischen Gesellschaft sowie speziell auch bei der Caritas hat der Präsident der größten kirchlichen Hilfsorganisation, Michael Landau, ausgesprochen. Freiwilliges Engagement sei "immer auch ein Ausdruck einer solidarischen Gemeinschaft und macht Zusammenhalt sichtbar", sagte Landau zum am Montag begangenen "Tags des Ehrenamtes". Mit ihrem großen Herzen würden die Freiwilligen "dieses Land prägen".
Aktuellen Zahlen der Statistik Austria zufolge ist in Österreich die Bereitschaft, sich unentgeltlich zu engagieren, hoch: 3,73 Millionen Menschen - somit fast jeder Zweite (49,4 Prozent) der Bevölkerung ab 15 Jahren - setzen sich demnach in Österreich ehrenamtlich in Vereinen, Kirchen, Organisationen und Initiativen ein oder helfen anderen Menschen informell - Tendenz steigend. Allein in den Einrichtungen, Projekten und Pfarrteams der Caritas sind es rund 47.000 Personen, sowie weitere 38.000 punktuell über die Hilfsplattform füreinand.at.
Freiwillige seien ein "unverzichtbarer Bestandteil der Caritas-Arbeit", hob Landau hervor. Deren Einsatz etwa für ältere, wohnungslose oder armutsbetroffene Menschen, für Menschen auf Flucht und Migration oder Familien, im Hospizbereich oder auch im "Plaudernetz" der Caritas, bei dem sich bereits mehr als 4.000 freiwillige "Plauderpartner*innen" gegen Einsamkeit engagieren, sei "nicht nur in Krisenzeiten, sondern Tag für Tag extrem wertvoll". Er komme zudem nicht nur den Klientinnen und Klienten zugute, sondern letztlich auch "dem gesamten sozialen Zusammenhalt in diesem Land".
Als konkretes Beispiel führte Landau die Winternothilfe für obdachlose Menschen an. Weder die Hilfe in den Winternotschlafstellen noch der Einsatz am Kältetelefon oder auch die Unterstützung beim "Canisibus", dem Suppenbus der Caritas, wäre in dieser Form ohne Ehrenamtlichen möglich. Im Jahr 2022 hätten sich zudem österreichweit 13.000 Freiwillige in den Pfarren und in rund 100 Caritas-Projekten für geflüchtete Menschen aus der Ukraine in Österreich eingesetzt, was neben der überwältigenden Spendenbereitschaft etwa für "Nachbar in Not" ein "starkes Zeichen der Solidarität" sei.
Erneut verwies Landau darauf, dass dieser Einsatz auch bessere Rahmenbedingungen benötige und von der Politik bestmöglich gefördert werden sollte. Die Bundesregierung sollte sich darum bemühen, die aktuell laufende Novellierung des Freiwilligengesetzes sowie auch die Freiwilligenstrategie "unbedingt im ersten Quartal 2023" abzuschließen. Die Freiwilligenkoordination in Dienstleistungsvereinbarungen und Fördermechanismen sollte zudem anerkennt werden, um die Freiwilligenorganisationen in der Qualität und Begleitung von Freiwilligen zu stärken.
Laut den am Montag zum "Tag des Ehrenamtes" präsentierten statistischen Daten sind die Gründe für freiwilliges Engagement in Österreich sehr unterschiedlich: 93 Prozent der Befragten möchten gerne helfen und fast ebenso viele haben Freude an der ausgeübten Tätigkeit (92 Prozent). 84 Prozent möchten gerne etwas Nützliches zum Gemeinwohl beitragen. Zuletzt wuchs besonders das informelle Engagement wie etwa die Nachbarschaftshilfe, wonach das in Vereinen organisierte Engagement leicht rückläufig ist.
Insgesamt rund 1,9 Millionen Männer und 1,8 Millionen Frauen beteiligen sich an freiwilligen, unbezahlten Tätigkeiten. Dabei wird die Betreuung oder der Besuch pflegebedürftiger Personen sowie die Hilfe bei unterschiedlichen Hausarbeiten überwiegend von Frauen erledigt. Der Bereich mit dem höchsten Anteil an Frauen ist "Religion und Kirche" mit 60 Prozent, hieß es seitens der Statistik Austria. Der Anteil der Männer ist dafür bei Katastrophenhilfs- und Rettungsdiensten mit 79 Prozent deutlich höher. 69 Prozent der in Vereinen engagierten Männer sind mit einer Leitungsfunktion, etwa als ehrenamtliche Funktionäre, betraut, bei den Frauen sind es 31 Prozent. Dagegen hält sich das Geschlechterverhältnis bei unterstützenden Tätigkeiten wie Sekretariatsarbeiten oder Spendensammeln die Waage.
(Weitere Infos zum Caritas-Freiwilligeneinsatz u.a. unter https://fuereinand.at sowie unter www.caritas.at/freiwillig)
Quelle: kathpress