
Flüchtlinge in Zelten: KAB Steiermark sieht "komplettes Versagen"
Ein "komplettes Versagen" der Landes- wie der Bundespolitik angesichts der Probleme bei der Unterbringung von Flüchtlingen hat die Katholische Arbeitnehmer:innen-Bewegung Steiermark (KAB) attestiert. Anlass ist die anhaltende Unterbringung von zuletzt über 200 Flüchtlingen in zwei Großraumzelten an der Grenze bei Spielfeld. Ein Ende dieses Zustandes sei nicht in Sicht, so die KAB in einer Aussendung am Dienstag. "Es ist eine Schande für Österreich, dass wir uns offensichtlich endgültig von der Unterstützungskultur früherer Tage verabschiedet haben", wird darin der KAB-Vorsitzende Martin Hochegger zitiert.
Aufgrund von "offensichtlich bewusst herbeigeführten Streitigkeiten zwischen den Behörden" fühle sich niemand für eine menschenwürdige Versorgung der Geflüchteten verantwortlich, so Hochegger: "Es gibt keinerlei Bemühungen, sie in geheizten Unterkünften unterzubringen." Das sei "ein komplettes Versagen der Landes- und der Bundespolitik". In der Steiermark sei die Aufnahmequote derzeit nur zu 82 Prozent erfüllt.
Wie der "Standard" am Dienstag (6. Dezember) berichtete, seien die beiden Großraumzelte zur Unterbringung nicht dicht und mit einer "Gebläseheizung mehr schlecht als recht beheizt". Zudem rieche es in den Zelten nach Diesel. Auch gebe es keine Dolmetscher. Zumindest habe sich die Versorgungssituation leicht gebessert, heißt es in dem "Standard"-Bericht: Noch vor einem Monat hätte die Belegung bei fast 500 Menschen gelegen und die Menschen hätten teils gehungert. Inzwischen habe sich ein Netzwerk von rund 50 Personen aus der Umgebung gebildet, die freiwillig helfen.
Quelle: kathpress