Diözesen präsentieren Hilfsfonds zur Heizkosten-Unterstützung
Die Erzdiözese Salzburg und die Diözese Innsbruck unterstützen mit neu eingerichteten Solidaritätsfonds Menschen, die wegen der Teuerung nicht genügend Geld zum Heizen haben. Die Fonds zur Unterstützung der Heizkosten sind mit jeweils 500.000 Euro dotiert und sollen mithilfe der Caritas armutsbetroffenen Menschen zugutekommen, hieß es in Aussendungen beider Diözesen.
"Wir erleben nun schon seit einiger Zeit scheinbar eine Herausforderung nach der anderen - Pandemie, Krieg, auch die Teuerung schlägt unbarmherzig zu", betonte der Salzburger Erzbischof Franz Lackner bei der Präsentation des Fonds am Freitag in Salzburg. "In dieser Zeit sind wir als Kirche für die Menschen da. Wir werden unkompliziert jenen helfen, die in Not geraten sind, wir wollen Wärme spenden in den Häusern und Wohnungen, aber gerade auch in den Herzen", so Lackner.
Gemeinsam mit Caritas-Direktor Johannes Dines, dem Bischofsvikar für die junge Kirche Harald Mattel, Sr. Franziska König von "ArMut teilen" und Melanie Fritzer, Leiterin der Sozialberatung der Caritas, stellte der Bischof unter dem Motto "Wärme schenken macht Mut" die Hilfsmaßnahme der Kirche in Salzburg zur Abfederung der hohen Energiekosten für Betroffene vor. Der Fonds kann und soll demnach durch Spenden künftig aufgestockt werden. Ebenso kann der Kirchenbeitrag zweckgewidmet werden. In der nächsten Zeit wolle die Erzdiözese dazu Partnerinnen und Partner finden, um noch mehr an Hilfe verfügbar zu machen, erklärten die Kirchenvertreter.
Es gehe auch darum, jungen Menschen wieder Hoffnung zu machen. "Die Kirche braucht die Jugend, weil sie uns gerade beim Thema Mut und Hoffnung für die Zukunft vieles zu sagen hat", zeigte Jugend-Bischofsvikar Mattel überzeugt. Auch die Erzdiözese könne von ihnen lernen, wie mit Wagemut Leben und Gesellschaft zu gestalten seien. "Die Etablierung des 'Wärmefonds' ist der erste mutige Schritt der Erzdiözese."
"Die soziale Lage wird auch in der Erzdiözese ernster. Rund 14 Prozent der Bevölkerung sind armutsgefährdet", berichtete der Salzburger Caritas-Direktor Dines. Die Gründung des Solidaritätsfonds mache jedoch Mut, da sie "eine Maßnahme ist, hier entgegenzuwirken". Zum einen leiste die Caritas finanzielle Nothilfe, zum anderen sei aber auch die Beratung der Menschen zentral. "Es braucht langfristige Unterstützung. Ein solcher Fonds ist der Anfang dafür", so Dines.
(Spenden: AT80 3500 0000 0004 9700; Verwendungszweck "Solidaritätsfonds")
Glettler: Unbürokratisch und zielgerichtet helfen
Auch die Diözese Innsbruck hat einen mit 500.000 Euro dotierten Energie-Hilfs-Fonds, für jene, die am meisten unter der Teuerung und den steigenden Energiekosten zu leiden haben, bereitgestellt. "Überraschend viele Menschen sind jetzt mit großen finanziellen Sorgen konfrontiert, sodass eine notwendige Unterstützung auch jetzt erfolgen muss", zeigte sich Diözesanbischof Hermann Glettler in einer Aussendung vom Freitag überzeugt. Er danke allen, die mit ihrem Kirchenbeitrag diese solidarische Geste ermöglichen. "Wir spüren meist erst angesichts von Krisen, dass wir einander brauchen und auch ganz konkret füreinander da sein können", so der Bischof.
Die Caritasdirektorin der Diözese Innsbruck, Elisabeth Rathgeb, sieht viele Menschen vor großen Herausforderungen: "Vor dem Hintergrund der Teuerung und der Vervielfachung der Gas- und Strompreise in den vergangenen Monaten müssen umso eindeutigere Schritte ergriffen werden, um Energiearmut entgegenzuwirken." Die hohe Inflation habe die ohnehin geringen finanziellen Mittel von armen Haushalten extrem belastet, da nicht nur Energiepreise, sondern auch die Ausgaben des täglichen Bedarfs und auch die Mieten stark gestiegen seien.
Unterstützung erhalten all jene, die durch höhere Energiekosten in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind und aufgrund eines geringen Einkommens Bedarf nachweisen können, heißt es vonseiten der Caritas. "Wir helfen mit dem 'Wärme schenken Fonds' allen, die sich die Energiekosten nicht mehr leisten können, und auch jenen, die zwar Strom- und Heizkosten bereits beglichen haben, aber dadurch kein Geld mehr für Lebensmittel und andere Güter des täglichen Bedarfs übrighaben", betonte Rathgeb.
Quelle: Kathpress