Schönborn: Weltweit jeder siebte Christ wird verfolgt
Mehr als 360 Millionen Christen werden weltweit diskriminiert und verfolgt - "das heißt: Jeder siebte Christ!" Auf diese erschreckende, jüngst von der Hilfsorganisation "Open Doors" veröffentlichte Zahl hat Kardinal Christoph Schönborn in seiner wöchentlichen Kolumne in der Gratiszeitung "Heute" (27. Jänner) aufmerksam gemacht. Er beklagte, dass immer mehr Menschen unter religiöser Verfolgung litten, nicht nur Christen, und erinnerte an die Jesiden im Irak, an muslimische Uiguren in China und die muslimischen Rohingya in Myanmar.
Besonders schlimm sei die Situation in Nigeria, so der Wiener Erzbischof. Gewalt gegen Christen, Entführungen, Ermordungen seien dort keine Seltenheit. Mehr als 5.000 Menschen seien allein 2022 getötet worden, weil sie Christen waren. Erst vor zwei Wochen kam ein Priester ums Leben, als Unbekannte das Pfarrhaus anzündeten und einen weiteren, vor den Flammen fliehenden Priester anschossen, erinnerte Schönborn und fügte bedauernd hinzu: "Man hat sich schon an Nachrichten wie diese gewöhnt."
Die Liste der Länder, in denen - anders als hierzulande - die Religionsfreiheit immer wieder verletzt wird, sei lang: Der Kardinal nannte Nordkorea, Afghanistan, Jemen und weitere Länder Afrikas als Beispiele: "Es gehört viel Mut dazu, sich dort zu seinem Glauben zu bekennen." Schönborn weiter: "Zumindest eines können wir tun: an die vielen Menschen denken, die wegen ihres Glaubens verfolgt werden." Papst Franziskus habe an den ermordeten Priester in Nigeria erinnert und eingeladen, für alle Verfolgten zu beten.
Quelle: kathpress