Elbs in Fastenhirtenbrief: "Wüstenzeit kann zur Gotteszeit werden"
"Wüstenzeiten" im Leben - geprägt von Angst, Trauer, Krankheit, Kränkungen, Schuld - können auch zur "Gotteszeit" werden. Diese christliche Hoffnung erfülle sich dann, "wenn diese Erfahrung, wie bei Jesus, durch Versuchungen hindurch zu einer tieferen Erkenntnis führt und ich gestärkt werde im Vertrauen auf Gott und im Wissen um meine Lebensaufgabe", schrieb der Feldkircher Bischof Benno Elbs in seinem diesjährigen Fastenhirtenbrief. Auch wenn, geografisch gesehen, die Wüste weit weg ist, würden Wüstenerfahrungen vermutlich alle kennen. In der vorösterlichen Bußzeit machten sich Gläubige wieder neu zum Ursprung dieser Hoffnung auf: "Die Auferstehung Jesu, sein Sieg über den Tod, ist die Geburtsstunde der Hoffnung", so Elbs.
Deren "große, unbändige Kraft" werde empfangen im Bemühen, "Gott kennenzulernen und ihm im Gebet zu begegnen". Der Bischof lud die Vorarlberger Katholikinnen und Katholiken dazu ein, in der diesjährigen Fastenzeit "die hoffnungsvolle Kraft unseres Glaubens neu zu beleben". Elbs wörtlich: "Wer Hoffnung hat, lebt anders. Menschen, in denen Hoffnung neu aufkeimt, setzen auf die Stärke der Zuversicht gegenüber allem Scheitern und aller Mutlosigkeit. Sie vertrauen auf die Kraft von Frieden und Versöhnung gegenüber jeder Form von Aggression und Gewalt. Und nicht zuletzt wissen sie, dass auch im Scheitern ein Neubeginn immer möglich ist."
Die vielen kleinen Hoffnungsschimmer des Alltages gründen nach den Worten des auch psychotherapeutisch ausgebildeten Bischofs in der "großen Zusage, dass Gott jeden Moment mit uns verbunden ist". Elbs erinnerte an die Zuversicht des von den Nazis ermordeten Widerstandskämpfers P. Alfred Delp, dass es im Vertrauen darauf möglich sei, "mit hellen Augen auch in den dunkelsten Stunden die Anliegen und Anrufe Gottes [zu] sehen".
Ein Zeichen der Hoffnung setze in der Fastenzeit auch die Katholische Frauenbewegung mit ihrer "Aktion Familienfasttag", die heuer "faire Care-Arbeit" als Schwerpunktthema hat. Spenden kommen dem "Mindanao Migrants Center auf den Philippinen", das Arbeitsmigrantinnen unterstützt. Bischof Elbs bat die Vorarlberger, "dieses Projekt nach Euren Möglichkeiten zu unterstützen".
Sein Hirtenwort wurde in den Gottesdiensten des ersten Fastensonntags (26. Februar) verlesen. (Link: https://www.kath-kirche-vorarlberg.at/dornbirn/organisation/buero-seelsorgeraum-dornbirn/links-dateien/hirtenwort-zur-fastenzeit-2023)
Quelle: kathpress