
"Kirch'Klang Festival" 2023 im Salzkammergut bietet "Confession(s)"
Das dritte "Kirch'Klang Festival" von 13. Mai bis 30. September 2023 im Salzkammergut stellt unter dem Motto "Confession(s)" musikalische, menschliche sowie politische (Glaubens-)Bekenntnisse ins Zentrum seines Programms. Neben "schwelgerischem Musikgenuss" in Sakralräumen werde dabei eine "aktualitätsbezogene, kritische Auseinandersetzung mit den dunklen Kapiteln der europäischen Geschichte" ermöglicht: In einer Presseaussendung der Diözese Linz am Montag ist die Rede von den Konfessionskriegen der Barockzeit bis hin zur Schreckensherrschaft des Nationalsozialismus. Themen wie "Vertreibung", "Exil" und "kultureller Austausch" würden von hochrangigen Künstlern und Ensembles aufgegriffen.
Der Linzer Diözesanbischof Manfred Scheuer - wie Landeshauptmann Thomas Stelzer bei der Programmpräsentation im Linzer Bischofshof dabei, bezeichnete Musik als "Sprache des Glaubens" und "Vermittlerin transzendenter Inhalte". Dies gelte nicht nur für Werke, "die ein wie auch immer geartetes sakrales Etikett tragen". Scheuer erinnerte an den großen Theologen Hans Urs von Balthasar (1905-1988), der die Schönheit an sich - "und hier insbesondere die Schönheit der Musik Mozarts" - als etwas Sakramentales bezeichnet hatte.
Oberösterreich sei das Bundesland mit dem umfassendsten regional verankerten Angebot an Kunst und Kultur, betonte Landeshauptmann Stelzer. Speziell in den Sommermonaten werde ganz Oberösterreich zur Bühne - im Rahmen des "Kirch'Klang Festivals" heuer zum bereits zum dritten Mal Teil in den Orten Bad Ischl, Altmünster, Schörfling, Mondsee, Traunkirchen, Bad Goisern, Hallstatt, Abtsdorf, Attersee, St. Wolfgang, Salzburg, Oberwang, Straß i. Attergau und St. Gilgen. Mitwirkende sind u.a. die Wiener Sängerknaben, das Orchester Wiener Akademie, Stargeiger Benjamin Schmid, US-Schauspieler John Malkovich, Thomas Hampson, Alois Mühlbacher, Carlotta Colombo, Emma Black, Gottlieb Wallisch, Alexei Lubimov u.v.a.
Aufträge für neue Sakralmusik
"Kirch'Klang"-Leiter Jan David Schmitz, der auch für Programmplanung, Dramaturgie und szenische Projekte am Brucknerhaus Linz verantwortlich ist, verwies auf das neu belebte Konradfest in Oberwang, wo auch heuer wieder Neuer Musik ein Forum gegeben werde. Die Welt reagiere oft ungnädig auf Ungewohntes, deshalb sei die Entdeckung und Verteidigung von Neuem nicht ohne Risiko, so Schmitz: "Und doch wird Zukunft bekanntlich aus Mut gemacht." In diesem Sinne würden drei Auftragswerke von Viola Falb, Yeo-Jin Kim und Pier Damiano Peretti, die stellvertretend für drei Facetten einer zeitgenössischen Sakralmusik stünden, im August in der von der Künstlerin Lydia Roppolt ausgestalteten Konradkirche uraufgeführt - im Rahmen einer in ORF III live übertragenen Festmesse. Ergänzt werden sie um drei Werke von Michael Radulescu sowie von Organist und Dirigent Martin Haselböck, darunter dessen 1996 für das Konradfest komponierte "Konradmesse".
Laut Haselböck, der ebenfalls als Festivalleiter fungiert, sind Religion und Kunst seit Urzeiten "in einem fast symbiotischen Spannungsverhältnis verbunden". "Kirchenmusik, 'Kirchklang', hat eine ungeheure Spannweite von der liturgischen Gebrauchsmusik bis zum elitären Kunstwerk, das GenießerInnen schöne Klänge bietet, KennerInnen aber Zugänge zu bisher unbekannten Welten ermöglicht", wurde der Musiker zitiert.
Ausgehend vom Salzkammergut und Salzburg werde bei "Kirch'Klang" Verbundenheit u.a. mit der Ukraine hochgehalten, hieß es weiter. Die "musikalische Pilgerreise" führe im Sommer zu "historischen Orten, an denen Menschen seit Jahrhunderten Gemeinschaft, Trost und Freude finden": In herrlichen Sakralräumen und prunkvollen Schlössern seien internationale Stars sowie herausragende junge Künstlerinnen und Künstler zu erleben.
(Tickets: online unter www.kirchklang.at sowie bei verschiedenen Vorverkaufsstellen im Salzkammergut)
Quelle: kathpress