
Neue Buchreihe untermauert religiöse Dimension von Bildung
Religiöse Bildung hat eine "integrative Kraft". Diese bewusst zu machen und zu fördern ist eines der Hauptanliegen des in Wien beheimateten "Vereins der Freunde religiöser Bildung", dem Vertreterinnen und Vertreter verschiedener christlicher Konfessionen, aber auch von Judentum und Islam angehören. U.a. mit der Buchreihe "Religion & Bildung" wollen die Fachleute des Vereins "einen Beitrag für ein wertebasiertes Miteinander in Staat und Gesellschaft" leisten, in deren Öffentlichkeit "auch Religion ihren selbstverständlichen Platz" habe. Im Rahmen der Jahresversammlung am Mittwoch in Wien stellen zwei Vorstandsmitglieder - die langjährige frühere Wiener Schulamtsleiterin Christine Mann und der Schulamtsleiter der Freikirchen, Armin Wunderli - die Buchreihe vor.
Unterstützt werden sie dabei u.a. von den Kirchenhistorikern Karl Schwarz und Rupert Klieber und von den Religionspädagogen Sule Dursun (islam.) und Erwin Mann (kath.). Die Themenpalette der im deutschen "LIT-Verlag" erscheinenden Buchreihe ist breit, wie auch die interkonfessionelle und interreligiöse Ausrichtung des Vereins. Ein Band wirft einen Blick auf die "Katholische Kirche zwischen 1918 und 1938", ein weiterer widmet sich den "Deutungsmustern von Religion und Religiosität bei Frauen türkischer Herkunft mit Universitätsabschluss in Wien", ein dritter beleuchtet "Die gesetzliche Anerkennung der Freikirchen in Österreich", die vor zehn Jahren erfolgte.
Die bisher sechs Bände umfassende Reihe ergänzen ein 880-Seiten-Buch des Ehepaars Christine und Erwin Mann über das konfessionelle Schulwesen in NS-Zeit, das auch Neues über das Judentum zutage brachte, die bewegte Geschichte des kirchlichen Curhauses am Wiener Stephansplatz sowie eine Würdigung des Wirkens des katholischen Reformpädagogen Johann Ritter von Herrmann (1800-1890).
Eine ursprünglich im November 2021 geplante Präsentation der - damals noch fünf - Bände musste wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden und wird nun nachgeholt. Schauplatz der Jahresversammlung des "Verein der Freunde religiöser Bildung" am Mittwoch ab 16 Uhr ist der Stephanisaal im Curhaus, 1010 Wien.
Der "Verein der Freunde religiöser Bildung" wurde 2001 gegründet, damals noch mit römisch-katholischem Fokus und unter anderem Namen. Im Jahr 2012 fand dann eine Ausweitung der Tätigkeiten auf andere christliche Konfessionen statt, bevor dann 2016 eine Kooperation zwischen den drei abrahamitischen Religionen eingegangen wurde. Dem wissenschaftlichen Beirat des Vereins steht mit dem Theologen und Präsidenten des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit, Martin Jäggle, ein ausgewiesener Fachmann für Religionsdialog vor.
Quelle: Kathpress