30 Jahre "Fairtrade": Nachhaltigkeit und Erfolg kein Widerspruch
Das 30-Jahr-Jubiläum des "Fairtrade"-Gütesiegels in Österreich für fairen Handel und gerechte Bezahlung von Erzeugern zeigt, dass Nachhaltigkeit und wirtschaftlicher Erfolg kein Widerspruch sind. Das war der Tenor bei einer "Fairtrade"-Informationsveranstaltung am Mittwoch in der Säulenhalle des Parlaments in Wien. "Heuer feiert Fairtrade 30-Jahr-Jubiläum in Österreich. Fairtrade -Kaffee war 1993 das erste Produkt unseres gemeinnützigen Vereins in den Regalen und es ist umso schöner, dass man diesen nun auch im frisch sanierten Parlament genießen kann", sagte der Vorstandsvorsitzende von "Fairtrade Österreich", Pfarrer Helmut Schüller.
"Fairtrade" zeige mit seinen Standards, dass der Schutz der Menschenrechte entlang globaler Lieferketten möglich sei. "Seit bereits 30 Jahren leisten Partnerfirmen und Zivilgesellschaft, gemeinsam mit Fairtrade in Österreich einen wesentlichen Beitrag zu besseren Lebens- und Arbeitsbedingungen im Globalen Süden", sagte "Fairtrade Österreich"-Geschäftsführer Hartwig Kirner zum Jubiläum des Vereins. Dieses Engagement mache für die Menschen in den Ursprungsländern einen realen Unterschied. So wurden nach Angaben des Vereins bislang rund 500 Millionen Euro an Direkteinnahmen erwirtschaftet. Die neue geplante EU-Gesetzesnovelle - das sogenannte Lieferkettengesetz - könne ein weiterer Meilenstein für den fairen Handel werden, so Kirner.
Zu einem gemeinsamen Gedankenaustausch hatte Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka in das Parlament eingeladen. "Fairtrade" habe mit einem vielfach erprobten und etablierten Regel- und Kontrollwerk eine Vorbildrolle für einen umweltfreundlichen Konsum und setze ein deutliches Zeichen für einen fairen Welthandel, betonte Sobotka. "Die Klimakrise verdeutlicht, dass das Thema Nachhaltigkeit allgegenwärtig ist. Dabei kann jeder Einzelne mit seinem Konsumverhalten einen wichtigen Beitrag leisten", sagte der ÖVP-Politiker.
"Fairtrade" Österreich (voller Name: Verein zur Förderung des fairen Handels mit den Ländern des Südens) ist ein 1993 gegründeter gemeinnütziger Verein mit Sitz in Wien. Er vergibt in Österreich das "Fairtrade"-Siegel für den fairen Handel mit dem Globalen Süden. Das übergeordnete Ziel von "Fairtrade" Österreich ist ein entwicklungspolitisches: die Minderung von Armut in Asien, Lateinamerika und Afrika. Kleinbauern und Plantagenarbeiter sowie ihre Familien und Gemeinden sollen gefördert und ihre Lebens- und Arbeitsbedingungen nachhaltig verbessert werden. Der frühere Caritas-Präsident Helmut Schüller hat seit 2007 den Vorsitz im Vorstand des Gütesiegel-Vereins inne. (Info: www.fairtrade.at)
Quelle: kathpress