St. Pölten: Pfingstnovene "Etappe auf Weg zur Weltbischofssynode"
Die Diözese St. Pölten startet in den neun Tagen vor dem Pfingstfest (28. Mai) erneut eine Pfingstnovene, die heuer besonders auf die im Herbst anstehende Weltbischofssynode Bezug nimmt. Zur Gebetsaktion ab Christi Himmelfahrt (18. Mai) wurde eine kostenlose Broschüre aufgelegt, deren Grundstruktur am weltweit beworbenen Gebet zum Heiligen Geist für die Vorbereitung der Synode orientiert ist. "Bete mit uns um Erneuerung!" ist ein Beitrag dazu auf der Homepage der Diözese betitelt. Das Gebet sei eine wichtige Etappe auf dem Weg zur Synode.
Diözesanbischof Alois Schwarz verweist im Vorwort der Broschüre auf den Heiligen Geist. Die dritte göttliche Person im christlichen Verständnis stehe beim Pfingstfest im Mittelpunkt, erfahre aber dennoch eher wenig Aufmerksamkeit. Möglicherweise sei dies bedingt durch "Vorsicht, weil wir mit der Kraft des Geistes nicht umzugehen wissen", durch "Zurückhaltung vor den Konsequenzen, die uns allen mit dem Wirken des Geistes blühen" oder auch durch "Angst vor der nachhaltigsten Veränderung, die Gott uns Menschen zutraut", so Schwarz. Erst das biblische Pfingstereignis habe aber die Urkirche so "lebendig, einzigartig und kräftig" gemacht, "dass nichts mehr so sein konnte wie davor".
Christen sollten sich nicht entmutigen lassen, "wenn in unseren Köpfen alles immer größer, besser, schneller, intensiver ablaufen müsste", regt der St. Pöltner Oberhirte einen Perspektivenwechsel an. Die "konsumierende Welt des Immer-Mehr" dürfe den Menschen nicht davon abbringen, "dass der große und wirksame Geist christliches Leben im ganz Kleinen wachsen lässt, dass das große Brausen in zarten und beinahe unsichtbaren Momenten, im direkten Gespräch, im wortlosen Helfen, im Stillen, im Gebet seinen Ausgang nimmt". Seelsorge sei "etwas Riesengroßes, das im Winzigkleinen stattfindet", so Schwarz.
Eine Novene ist ein Neun-Tage-Gebet zu verschiedenen Anlässen und Anliegen. Der Ursprung liegt in der neuntägigen "Wartezeit" zwischen der Himmelfahrt Jesu und der Sendung des Heiligen Geistes am Pfingstfest. In dieser Zeit waren die Apostel laut den biblischen Berichten gemeinsam mit der Mutter Jesu, Maria, und weiteren Frauen und Männern im "Obergemach" (Abendmahlssaal) zum Gebet versammelt. Darum gilt die Pfingstnovene als Vorlage für andere neuntägige Gebete. Die Diözese St. Pölten empfiehlt, sich für die Teilnahme 15 bis 30 Minuten zum täglichen Gebet alleine oder in Gemeinschaft mit anderen dafür Zeit zu nehmen.
(Download und Bestellmöglichkeiten unter https://www.dsp.at/portal/glauben/festederkirche/pfingsten/pfingstnovene)
Quelle: kathpress