Stift Wilten: Abtbenediktion von Leopold Baumberger am 4. Juni
Die Segnung des am Montag gewählten neuen Abtes von Stift Wilten, Leopold Baumberger, findet am 4. Juni statt. Wie das Prämonstratenserstift auf seiner Website bekanntgab, wird Diözesanbischof Hermann Glettler dem 35-jährigen Nachfolger von Prälat Raimund Schreier (70) im Rahmen eines Festgottesdienstes um 15 Uhr in der Stiftskirche die Benediktion erteilen und damit die Amtsübernahme offiziell machen. Der neue Abt und der Konvent sprachen dazu die herzliche Einladung aus.
Wie der neue Abt in der "Tiroler Tageszeitung" (TT, Donnerstag) darlegte, sei die Wahl an die Spitze der 22 Chorherren des Konvents als dessen jüngstes Mitglied eine große Überraschung gewesen. Schließlich liege die ewige Profess des gebürtigen Oberösterreichers noch keine fünf Jahre zurück - wodurch eine Dispens des Generalabts der Prämonstratenser und Zweidrittelmehrheit bei der Wahl nötig war. Dass es dann diese "Geschlossenheit und Einigkeit" gegeben habe, stimme ihn sehr positiv für die Zukunft, sagte Baumberger.
Der bisherige Werdegang des jungen Ordensmannes wurde in dem Bericht als "Lebensbild von Glauben, Berufung, aktiver Seelsorge und Weltoffenheit" beschrieben, auch werde das gängige Bild eines hohen Würdenträgers der katholischen Kirche "gehörig auf den Kopf gestellt". So ist Baumberger etwa aktives Mitglied der Schützen in Sellrain und Gries - wo er bisher auch Kooperator war - sowie auch Feuerwehrmann mit Atemschutzausbildung. Der Zeitung gegenüber betonte er, die Aktivitäten widersprächen seiner Berufung nicht, sondern seien Ausgleich und "Rückbindung auf den Boden", wodurch er "ein Stück weit aus der Blase heraus" komme.
Die Entscheidung zum Priesterberuf beschrieb Baumberger als lange Wegstrecke. In seiner Heimatpfarre in Steyr und seiner Familie habe er Glaube als etwas Positives erlebt, bei der Matura sei dann der Gedanke gekommen, Geistlicher zu werden. Anfangs sei die Zeit dafür noch nicht reif gewesen, weshalb er zuerst Pharmazie studierte. Anschließend trat er ins Priesterseminar in Linz ein, kam dann zum Theologiestudium nach Innsbruck, wo er 2014 - nach längeren Suche nach der richtigen Gemeinschaft - ins Stift Wilten eintrat.
Beziehungspflege für Zölibatäre wichtig
Das zölibatäre Leben verglich der neue Abt mit einem Spitzensportler, der "auf manches im Leben verzichten, was schön ist, um das Ziel zu erreichen". Es sei "nicht so, dass man nicht gerne eine Familie hätte", doch sehe er es als Priester als seine Berufung, "für viele Aufgaben und zu jeder Zeit für die Menschen da sein". Großen Wert lege er deshalb darauf, die Beziehungen zu seiner Familie, zu den Mitbrüdern, Freunden sowie auch zu den Schützen und zur Feuerwehr zu pflegen.
Für seine neue Funktion als Abt wolle er "im Stift ebenfalls Brücken nach innen und außen schlagen", erklärte Baumberger. Da die meisten seiner Mitbrüder außerhalb des Klosters in der pfarrlichen Seelsorge engagiert seien, solle das Stift für sie mehr denn je ein Ort sein, "an dem sie sich tatsächlich daheim fühlen. Nicht nur, weil sie dort die Profess abgelegt haben". Beim Finden dieser Balance wolle er selbst vorangehen und auch als neuer Abt - wenngleich mit Unterstützung - seine Pfarren im Sellrain weiter betreuen.
Quelle: kathpress