18. Mai 2023
kathbild.at / Franz Josef Rupprecht, Franz Josef Rupprecht
Schönborn verweist zu Christi Himmelfahrt auf Kirchenlehrer Augustinus
Kardinal Christoph Schönborn hat beim Gottesdienst zu Christi Himmelfahrt auf die Himmelfahrt-Predigt des Kirchenlehrers und Heiligen Augustinus von Hippo verwiesen. Die Christen feiern heute die Auffahrt Jesu in den Himmel, sagte der Wiener Erzbischof bei seiner Predigt am Donnerstag im Stephansdom. "Er ist nicht mehr bei uns, nicht mehr sichtbar bei uns. Er ist zum Vater heimgekehrt. Und diese Spannung bewegt Augustinus. Und sie bewegt uns", so Schönborn.
"Wir glauben daran, dass Jesus da ist, bei uns. Und wir glauben, dass er im Himmel ist. Er ist aufgestiegen, aber nicht von uns gegangen. So sind auch wir mit ihm schon dort", so Schönborn. Augustinus habe so, auf unvergleichliche Art, das zum Ausdruck gebracht, "was das Herz des heutigen Festes ist". Im Evangelium am Schluss des Matthäusevangeliums seien die letzten Worte Jesu "Ich bin bei euch alle Tage bis ans Ende der Welt. Ich bin bei euch", erinnerte Schönborn.
Trotz seiner Auffahrt in den Himmel leide Jesus auf Erden noch "alle Mühen und Plagen, die wir seine Glieder empfinden". Das sei der "Herz-Gedanke" Augustinus'. "Die Kirche ist der Leib Christi, er ist das Haupt. Wir sind die Glieder", so Schönborn. "Deshalb sind wir mit ihm schon dort, wo er ist, und er mit uns dort, wo wir noch sind." Die Menschen "vermögen es nicht, wie er durch die Gottheit, aber wir vermögen es mit der Liebe, mit der Liebe zu ihm. Er verließ den Himmel nicht, als er von dort zu uns herabstieg. Auch ist er von uns nicht fortgegangen."
So sei niemand hinaufgestiegen, außer Christus und niemand hinabgestiegen, außer ihm, "aber wir mit ihm", so Schönborn. Das sei "in Kurzform" die Himmelfahrt-Predigt des Heiligen Augustinus. "Sein 'Herz-Gedanke' ist, dass Christus beim Vater ist und deshalb bei uns ist", so Schönborn. "Und in dem Maße, wie wir mit Christus verbunden sind, sind wir jetzt schon zu Hause. Denn Paulus sagt uns, 'Unsere Heimat ist im Himmel'. Aber noch sind wir unterwegs in Glaube, Hoffnung und Liebe", schloss der Wiener Kardinal.
Quelle: kathpress