Pflege: Landau mahnt österreichweit einheitliche Standards ein
Caritas-Präsident Michael Landau hat einmal mehr eine Pflegereform eingefordert, die diesen Namen auch verdient. In der aktuellen Ausgabe des "profil" mahnte er österreichweit einheitliche und vergleichbare Qualitäts-, Versorgungs- und Finanzierungsstandards ein. "Die Bundesregierung versäumt es, mit einer strukturellen Pflegereform die österreichweite Harmonisierung und langfristige Finanzierung der Pflege sicherzustellen."
Es gehe vor allem um die Arbeitsbedingungen des Pflegepersonals, aber auch um Angebot und Verfügbarkeit von Pflegeplätzen. Aktuell gebe es weder für die Betroffenen noch für die Angehörigen, noch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter diese Standards, unabhängig davon, wo man sich in der Republik aufhält. "Die Republik ist einfach zu klein für einen Flickenteppich", so Landau.
Landau bewertet das jüngste Regierungs-Paket zur Pflege, das Sozialminister Johannes Rauch am 24. Mai präsentiert hatte, zwar als sinnvoll, eine Pflegereform sei das aber definitiv noch keine, wie er betont: Denn die "enormen Herausforderungen" würden dadurch nicht gelöst. Bis 2030 werden 75.000 bis 100.000 Pflegekräfte fehlen und ein Drittel der derzeit aktiven Pflegepersonen pensioniert sein, rechnete der Caritas-Präsident vor.
Es seien heute so viele Menschen in den Betreuungs- und Pflegeberufen beschäftigt, wie noch nie zuvor. Für ihn heiße das, so Landau, dass grundsätzlich viele Menschen bereit sind, diesen Beruf zu ergreifen. Die schlechte Nachricht sei aber, dass noch deutlich mehr Menschen gebraucht werden.
2019 waren in Österreich rund 127.000 Pflege- und Betreuungspersonen beschäftigt; rund 67.000 im Krankenhaus und rund 60.000 in der Langzeitpflege, also in einem Betreuungsverhältnis von länger als acht Wochen. Teilzeitbeschäftigung ist in der Pflege üblich: Um 10 Vollzeitstellen zu besetzen, braucht es 13 Personen. Über 30 Prozent des gesamten Personals sind laut Gesundheitsministerium über 50 Jahre alt und älter, was bedeutet, dass diese Personen bis zum Jahr 2030 in Pension gehen werden.
Quelle: kathpress