
Podcast: Im Krankenhaus ist für alle Themen Platz
Im Krankenhaus ist für alle Themen Platz. Das betont Theresa Stampler, seit 1. Jänner Leiterin des Wertemanagements im Herz-Jesu Krankenhaus in Wien. In dieser Funktion, aber auch als Seelsorgerin am Krankenbett will sie dazu beitragen, die christliche Unternehmenskultur und den guten Geist des Spitals lebendig zu halten. "Hier bin ich 20 Wochenstunden Seelsorgerin und 20 Stunden Wertevorständin", berichtet sie in einer neuen Folge des Religionspodcasts "Wer glaubt, wird selig". In dieser Funktion sei sie, überspitzt gesagt, "das Gewissen des Hauses".
Die Kultur des Herz-Jesu-Krankenhauses beschreibt Stampler als eine "des offenen Herzens und des Miteinanders der Mitarbeiter untereinander und zu den Patienten hin". Außerdem sei das Herz Jesu Krankenhaus ein Ordenskrankenhaus. Es sei essenziell, die Ordenstraditionen und Ordenskultur in den Krankenhausalltag mit hineinzunehmen.
Stampler: "Das Krankenhaus ist eine Unterbrechung des Alltags und hat etwas mit einer krisenhaften Situation zu tun, da kommen dann viele Themen auf." Kürzlich sei bei einer Patientin bei einer Herzuntersuchung das Thema Trauer sehr stark aufgekommen. "Man würde das bei einer internistischen Untersuchung nicht vermuten. Durch das neue Umfeld war das Thema plötzlich da." Die Patientin konnte dann gut begleitet werden. Ein Krankenhaus sei ein Umfeld, wo alle Lebensthemen präsent seien, nicht nur bei Patienten, sondern auch bei Angehörigen. Etwa wenn sie fragen: "Wird meine Mutter noch daheim wohnen können, wenn sie die Operation hatte? Welche Begleitung und Betreuung braucht sie?"
Sollte ein Patient versterben, biete das Krankenhaus auch Trauerbegleitung an. Immer wieder gebe es Geschichten, welche sie länger beschäftigen. "Ich kann das aber am Ende des Tages sehr gut vor Gott hinlegen und auch ein Stück weit dort lassen kann." Dennoch nehme sie immer wieder etwas mit: "Es gibt immer wieder Patienten, wo ich denke: 'So möchte ich mein Leben auch meistern.' Man erfährt so viele Lebensgeschichten und manchmal bewundert man die Menschen."
"Wo Gott wohnt"
In einer weiteren neuen Podcast-Folge spricht der deutsche Pastor Michael Bendorf über sein neues Buch "Wo Gott wohnt". Bendorf ist Pastor der Friedenskirche im deutschen Braunschweig. Mit seinem Buch "Wo Gott wohnt. Von der Hoffnung für die Schöpfung" begibt er sich auf Spurensuche nach Israel und will den Menschen in einer Zeit der Krisen neue Hoffnung geben.
"Mich hat die Geschichte des Volkes Israels interessiert, der Gedanke, dass Gott sich dort im ersten Tempel manifestiert hat." Es sei faszinierend, wie Juden bis heute die Gegenwart Gottes an der Klagemauer festmachen würden. Gleichzeitig fühlen gläubige Christen, dass Gott auch in ihrer Heimatpfarre wohne. "Man kann in dem Buch mit mir gemeinsam auf Spurensuche gehen."
Ein zentrales Thema im Buch ist die jüdische Lehre der Schechina. Dabei handle es sich um die Niederlassung Gottes, um an einem bestimmten Ort für bestimmte Menschen "in besonderer Weise einzuwohnen, ohne dabei auf seine Allgegenwart zu verzichten". Das bedeute nicht, dass Gott zum Beispiel im Tempel in Jerusalem wohne, aber möchte dort für die Menschen in besonderer Weise gegenwärtig sein. "Diese spezielle 'Einwohnung' Gottes wird oft als Herrlichkeit bezeichnet, oder im jüdischen als 'Schechina'." Dieses Herabkommen Gottes drücke sich in der Bibel auf unterschiedliche Art und Weise aus. Ein deutlicher Unterschied zum Pantheismus sei, dass Gott in der Schechina nicht in der Schöpfung aufgehe: "Er bleibt der Schöpfung gegenüber."
Wenn die Menschen etwas beim Lesen seines Buches mitnehmen sollten, dann das, dass Gott bei uns wohnen möchte und alles am Ende vollendet wird. Das Buch "Wo Gott wohnt. Von der Hoffnung für die Schöpfung" erschien im Dezember 2022 im Neufeld Verlag.
Der von der ökumenischen Radioagentur Studio Omega produzierte Religionspodcast "Wer glaubt, wird selig" ist auf der Website der katholischen Kirche in Österreich (www.katholisch.at), auf www.studio-omega.at, auf https://studio-omega-der-podcast.simplecast.com sowie auf iTunes, allen Smartphone-Apps für Podcasts und auf Spotify abrufbar.
Quelle: kathpress