
Christlicher Lehrerverband holt 100-Jahr-Jubiläum nach
"Der junge Mensch mit seinen individuellen Talenten und Begabungen steht im Mittelpunkt pädagogischen Handelns": Das hat die Bundesobfrau der Vereinigung christlicher Lehrerinnen und Lehrer (VCL), Gertraud Salzmann, anlässlich des mit drei Jahren Verzögerung nachgeholten 100-Jahr-Jubiläums des Lehrerverbands betont. Mit dieser Grundhaltung seien auch künftige Herausforderungen wie Digitalisierung oder künstliche Intelligenz in der Schule zu meistern, so Salzmann in einer Aussendung am Donnerstag.
"Die VCL war in den letzten 100 Jahren ein Vordenker in bildungspolitischen Fragen, etwa bei der Einführung des Ethikunterrichts. Diese Rolle wird die VCL auch in den kommenden Jahren und Jahrzehnten beibehalten", betonte die VCL-Bundesobfrau. Man wolle sich daher weiterhin intensiv am Bildungsdiskurs beteiligen.
Ziel müsse es bleiben, in den Schulen "eine qualitativ hochwertige Bildung auf Basis des christlichen Wertefundamentes" zu bieten, so die "Vereinigung christlicher Lehrerinnen und Lehrer an mittleren und höheren Schulen Österreichs", die 1920 gegründet wurde. Gerade in stürmischen Zeiten seien "auf einem Schiff Kompass und Anker gefragt", ein christliches Wertefundament und gelebte Solidarität seien dies für Lehrkräfte, meinte dazu auch Eckehard Quin, stellvertretender Vorsitzender der Gewerkschaft öffentlicher Dienst (GÖD).
Gottesdienst, Festakt, Festschrift
Anlässlich des über hundertjährigen Bestehens, das coronabedingt um drei Jahre verschoben werden musste, fand am 24. Juni ein Jubiläumsgottesdienst in der Wiener Jesuitenkirche sowie ein Festakt statt. Als Festredner war Markus Hengstschläger, Institutsleiter für medizinische Genetik an der Medizinischen Universität Wien, geladen. "Wir müssen als Gesellschaft und als Einzelne in Bewegung bleiben, stets Suchende sein, denn nur so kommen wir zu neuen Ideen und Lösungen", sagte Hengstschläger über sein großes Ziel für eine Wissensgesellschaft. Der Genetiker und stellvertretende Vorsitzender der österreichischen Bioethikkommission beim Bundeskanzleramt betonte auch die besondere Rolle von Schule und Lehrenden, nämlich "die Lösungsbegabung der zukünftigen Generationen zu formen".
Im Zuge der Jubiläumsfeier wurde auch die Festschrift 103 Jahre VCL mit einem Rückblick und Beiträgen vorgestellt. Als Brücke zwischen dem Gründungsjahr des VCL 1920 und heute wurden die ähnlichen gesellschaftlichen Themen damals wie heute aufgegriffen, etwa die hohe Inflation, Kriegsfolgen und die Auswirkungen einer Pandemie. Die Festschrift thematisiert zudem die Veränderungen in der Schulrealität in den vergangenen 100 Jahren. (Link: www.vcl-oe.at)
Quelle: kathpress