
Lackner ruft zum Einsatz für Menschen in Berg-Karabach auf
Anlässlich der dramatischen humanitären Katastrophe, die sich in von Armeniern bewohnten Berg-Karabach (Artsach) anbahnt, hat der Salzburger Erzbischof Franz Lackner aufgerufen, die Menschen vor Ort nicht im Stich zu lassen. "Medikamente, Nahrungsmittel und Treibstoff, essenzielle humanitäre Güter gehen unweigerlich zur Neige", warnte Lackner am Mittwoch gegenüber Kathpress und sagte: "Über hunderttausend Menschen, viele von ihnen Kinder, sind mit nicht weniger als dem Tod durch Not und Hunger konfrontiert."
2020 hatte Aserbaidschan mit überlegenen Waffen aus der Türkei namhafte Teile der zwischen Armenien und Aserbaidschan umstrittenen Region Berg-Karabach erobert. Seit Dezember 2022 blockiert Aserbaidschan diese einzige Straßenverbindung zwischen Armenien und Berg-Karabach, seit Mitte Juni 2023 sind überhaupt keine Hilfslieferungen mehr durchgelassen worden. In Berg-Karabach harren noch rund 120.000 Menschen aus, darunter rund 30.000 Kinder.
Das Vorgehen Aserbaidschans dürfe nicht stillschweigend hingenommen werden, so der Erzbischof: "Die Realität dieser Tragödie muss auch den politisch Handelnden bewusst sein, innerhalb und außerhalb Österreichs." Zudem: "Armenien hat als erstes Land der Welt das Christentum angenommen, es hat eine reiche Tradition entwickelt und bewahrt, die in Artsach nun unterzugehen droht."
Aufgabe aller Christen sei es, "Artsach, die Kirche Armeniens und ihr reiches, in früheste Zeiten zurückreichendes Erbe nicht zu vergessen und uns nach Möglichkeit dafür einzusetzen, dass ein gerechter und dauerhafter Friede auch in dieser Region einziehen möge", betonte Lackner.
Der Salzburger Erzbischof erinnerte auch einmal mehr daran, dass diesen Freitag um 15 die Glocken der Kirchen in Österreich zum Gedenken an alle Menschen auf der Welt läuten, die hungern.
Quelle: kathpress