
Diözese Eisenstadt: Erstmals wird eine Frau Vikariatsdirektorin
Der Eisenstädter Bischof Ägidius Zsifkovics hat mit der Pädagogin Krisztina Glavanics erstmals eine Frau zur Direktorin des Kroatischen und des Ungarischen Vikariates ernannt. Mit 1. September übernimmt sie alle leitenden Agenden von ihrem Vorgänger Bischofsvikar Zeljko Odobasic. Die Ernennung einer Frau für diese Aufgabe sei ganz im Sinne des Auftrags von Papst Franziskus, Frauen auch für Spitzenpositionen zu ernennen, hieß es in einer Aussendung der Diözese Eisenstadt am Donnerstag.
Die promovierte Slawistin Krisztina Glavanics, im Hauptberuf Deutschlehrerin an der Handelsakademie Szombathely, ist kirchlich, kommunalpolitisch und Volksgruppen-politisch engagiert, wie die Diözese Eisenstadt in einer Aussendung mitteilte. Glavanics ist ungarische Staatsbürgerin, war mehr als zehn Jahre regionale Vertreterin der Burgenlandkroaten in Westungarn, ist Bürgermeisterin von Narda, Landesrätin im Komitat Vas und in der Mutterdiözese Szombathely fest verwurzelt. In Eisenstadt war sie mehrere Jahre lang wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut der Burgenländischen Kroaten. In der Diözese Eisenstadt ist Glavanics ab September auch zuständig für die kroatische Kirchenzeitung "Glasnik", für das kroatische Wallfahrtswesen und für die Leitung der Arbeitsgruppe Diözesanwallfahrten, weiters ist sie Mitarbeiterin im Pilgerbüro.
"Papst Franziskus spricht sich in vielen Reformvorschlägen für die Ernennung von Frauen in Führungspositionen in der Kirche und die Übertragung von Leitungsaufgaben an Frauen aus. Dies versuche ich in der Kirche umzusetzen", so Bischof Zsifkovics: "Ich schätze das bisherige Engagement von Krisztina Glavanics in der Kirche, in der Pfarre und in der Politik und ihre Bereitschaft, sich dieser neuen Herausforderung zu stellen und in unsere Diözese neue Impulse einzubringen. Mit ihrer Erfahrung und ihrer langjährigen Tätigkeit ist sie eine wertvolle Bereicherung für uns."
Bischof Zsifkovics hatte vor vier Jahren die von ihm selbst viele Jahre geleitete Kroatische Sektion im Pastoralamt zum eigenständigen Kroatischen Vikariat erhoben. Das Vikariat wurde in der vergangenen Funktionsperiode von Zeljko Odobasic geleitet. Auch für die Volksgruppe der Ungarn erfolgte vor vier Jahren die Aufwertung. Die eigenständigen Vikariate stehen unter der direkten Leitung des Diözesanbischofs. Durch die Gewährung der neuen Rechtsform wollte der Bischof einmal mehr die Bedeutung der Volksgruppen und deren Förderung im Burgenland unterstreichen.
Zsifkovics bedankte sich in der Aussendung bei Bischofsvikar Odobasic sowie bei der langjährigen Büroleiterin, Sekretärin und journalistischen Mitarbeiterin des "Glasnik", Agnes Bubich, und bei Karin Borenich, Mitarbeiterin im Pilgerbüro der Diözese Eisenstadt und an der Glasnik-Webseite, für ihre Dienste und ihren Einsatz. Odobasic bleibt weiterhin Pfarrer von Trausdorf und Oslip, Pfarrmoderator von Wulkaprodersdorf und Antau und Dechant des Dekanates Trausdorf. Er ist auch als Gründer der österreichischen Priester-Fußballnationalmannschaft bekannt.
Quelle: Kathpress