Lackner: "Kirchenbeitrag ermöglicht Einsatz für die Menschen"
Die Erzdiözese Salzburg hat am Mittwoch ihre Zahlen von 2022 und das Budget für 2023 veröffentlicht. Die Erzdiözese rechnet demnach in diesem Jahr mit einem ausgeglichenen Budget. Das geht aus dem Haushaltsplan für das Jahr 2023 hervor, den das Konsistorium und der Diözesankirchenrat der Erzdiözese bei ihrer gemeinsamen Sitzung verabschiedet haben. Weiterhin investiert die Erzdiözese Salzburg in flächendeckende Seelsorge, Bildung und den Klimaschutz. Erzbischof Franz Lackner dankte in der Aussendung allen Kirchenbeitragszahlern für ihr Vertrauen und ihre solidarische Unterstützung.
Rund 59,45 Millionen Euro beträgt das Gesamtbudget der Erzdiözese für 2023. Die Bedeutung des Kirchenbeitrags wird nicht zuletzt daran deutlich, dass an ihm die Gehälter für die rund 900 Personen - Priester, Diakone und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den verschiedenen kirchlichen Arbeitsfeldern - hängen, die in der Erzdiözese angestellt sind. Mit 35,9 Millionen Euro (60,4 Prozent) ist der Personalaufwand der größte Posten bei den Ausgaben. An zweiter Stelle kommt mit rund 8,3 Millionen Euro (14 Prozent), davon sind 4,9 Millionen neu budgetiert und 3,4 Millionen aus Rücklagen, der Bauaufwand für pastoral genutzte Gebäude und Kirchen. Damit können mehr als 170 Projekte in der Erzdiözese bzw. den Pfarren mitfinanziert werden.
Erzbischof Lackner: "Jeder Euro aus dem Kirchenbeitrag macht unseren Einsatz und unser Engagement für die Menschen in unserer Erzdiözese erst möglich: die Seelsorge in den Pfarren, Bildungsangebote in unseren Schulen und den pfarrlichen Bildungswerken und nicht zuletzt die konkrete Hilfe für Menschen in Not; diesem Auftrag fühlen wir uns verpflichtet."
Katholikenzahlen 2022
Im Jahr 2022 haben 7.403 Frauen und Männer in der Erzdiözese Salzburg die Kirche verlassen, gegenüber 6.335 im Jahr 2021. 470 Personen widerriefen ihren Austritt oder traten wieder in die katholische Kirche ein, das sind um 7,2 Prozent mehr als 2021.
Die Austrittszahlen könne die Erzdiözese nicht einfach zur Kenntnis nehmen, so Erzbischof Franz Lackner. Er suche mit jedem Ausgetretenen den Kontakt, biete das Gespräch an. Oft werde zwar der Kirchenbeitrag als Austrittsgrund genannt, dahinter stehe aber meist eine Entfremdung. "Gemeinsam ins Gespräch zu kommen, dazu lädt uns auch Papst Franziskus immer wieder ein. Letztlich braucht es eine neue Glaubwürdigkeit - bei der Kirche wie bei jedem Einzelnen. Daran gilt es weiterhin zu arbeiten", betonte der Salzburger Erzbischof.
Bonus-Aktion beim Kirchenbeitrag
Beim Kirchenbeitrag wird in der Erzdiözese Salzburg die Aktion des Jahres 2022 verlängert. "Wer seinen Kirchenbeitrag künftig über einen Lastschriftauftrag bezahlt, dem kommt die Erzdiözese mit einem Bonus von vier Prozent weniger Kirchenbeitrag entgegen", so Finanzkammerdirektor Cornelius Inama. Außerdem gibt es im Jahr der Erteilung des Lastschriftauftrags zusätzlich 20 Euro Vertrauensbonus. Inama: "Die angebotene Entlastung wurde sehr gut angenommen, wir wollen dies vorerst auch beibehalten. Für junge Menschen unter 27 beträgt der Vertrauensbonus sogar 60 Euro."
Ein Schwerpunkt der Ausgaben wird laut Aussendung auch in den nächsten Jahren der Beitrag zur Erreichung der Klimaziele sein, "Photovoltaik, Energieberatungen, Elektromobilität und ein eigenes Wasserkraftwerk - die Erzdiözese Salzburg hat in jüngster Zeit in Sachen Klimaschutz viel geplant und umgesetzt", so Inama: "Wir investieren seit 2019 jährlich eine Million Euro als Sonderbudget im Rahmen der Klimastrategie in nachhaltige Energien. Das entspricht zirka 20 Prozent des diözesanen Baubudgets."
Die Gesamtkosten der in Umsetzung befindlichen Bauvorhaben betragen rund 55,3 Millionen Euro; Geld, das überwiegend regionalen Firmen und Betrieben zugutekommt und damit ein wichtiger Beitrag zur Wirtschaftsförderung ist. Rund 900 Gebäude, davon 400 Kirchen und 220 Pfarrhöfe, gehören zur Erzdiözese Salzburg.
Pastoraler Schwerpunkt im Bereich Bildung
Wie die Erzdiözese Salzburg mitteilte, investiere man auch weiterhin stark in den Bereichen Schule und Bildung. Nachdem die Franziskanerinnen von Vöcklabruck ihre Ordensniederlassung in der Schwarzstraße aufgeben und die Trägerschaft der Volksschule und der Bildungsanstalt für Elementarpädagogik (BAfEP) aufgeben werden, hat sich die Erzdiözese bereit erklärt, die Trägerschaft der BAfEP zu übernehmen. Der Neubau der Schule mit 18 Klassen und drei Kindergartengruppen wird in die bestehende Schulanlage des Borromäums integriert. Baustart war im Frühjahr 2023, die Fertigstellung ist mit 2025 geplant. Die geschätzten Errichtungskosten liegen derzeit bei 45,5 Millionen Euro. Land Salzburg, Bund und Erzdiözese Salzburg übernehmen jeweils ein Drittel der Kosten.
Im Tiroler Teil wird seit Pfingsten 2023 das Tagungshaus Wörgl generalsaniert. Die Bauzeit des mit 2,7 Millionen Euro bezifferten Projekts beträgt rund ein Jahr. Seit seiner Gründung vor einem halben Jahrhundert fungiert das Tagungshaus als Stützpunkt der Erzdiözese im Tiroler Teil mit seinen 61 Pfarren und als Impulsgeber für Menschen, Gruppen, Initiativen, Pfarren und Gemeinden.
5.297 Schülerinnen und Schüler besuchten im Schuljahr 2022/23 eine von 16 katholischen Privatschulen im Bereich der Erzdiözese Salzburg. Insgesamt unterrichteten dort 691 Lehrerinnen und Lehrer. Ein Priester, drei Ordensleute und 15 Laien zeichneten für die Schulseelsorge an katholischen Privatschulen verantwortlich. Wobei es an jedem Schulstandort eine Seelsorgerin oder Seelsorger gibt, in der Regel sind das Religionslehrerinnen und Religionslehrer. Sieben der 16 katholischen Privatschulen werden von Ordensgemeinschaften seelsorglich betreut.
Krankenhaus- und Telefonseelsorge
Eine Auswahl von geleisteter Arbeit für die Menschen stellte die Erzdiözese in ihrer Aussendung im Blick auf die Krankenhaus- und Telefonseelsorge vor. 2022 waren in der Krankenhausseelsorge 63 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig. Davon waren sieben Priester und 56 Laien. Hauptamtlich waren 33 Personen tätig, davon sechs Priester und 27 Laien. Ehrenamtlich waren 30 Personen tätig, davon ein Priester und 29 Laien.
In der Telefonseelsorge waren im Jahr 2022 insgesamt 131 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig. Davon sind vier hauptamtlich tätig. 133 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind insgesamt ehrenamtlich tätig. Hauptamtlich arbeitet eine Mitarbeiterin, und ehrenamtlich arbeiten drei Theologinnen und Theologen bei der Telefonseelsorge. Im Jahr 2022 hatte die Telefonseelsorge 16.965 Anruferinnen und Anrufer. Es gab 542 Onlineberatungen in ca. 11.000 Dienststunden.
Quelle: kathpress