Wallfahrt nach Mariazell erreicht Vor-Corona-Niveau
Mariazell als mitteleuropäischer Wallfahrtsort zeigt sich derzeit von seiner besten Seite - und das nicht nur aufgrund des spätsommerlichen Wetters: Wie der Superior von Mariazell, Pater Michael Staberl, am Montag im Interview mit Kathpress erklärte, hat die "Wallfahrtssaison in diesen Tagen ihren Höhepunkt erreicht". Die Zahl der Pilgerinnen und Pilger sei heuer "sehr groß", sowohl bei den großen Wallfahrten als auch bei den Individualpilgern. "Das Vor-Corona-Niveau ist jedenfalls wieder erreicht", stellte der Ordensmann fest.
Am vergangenen Wochenende hat die traditionsreiche Wallfahrt des ÖVP-Bauernbundes u.a. mit Bundeskanzler Karl Nehammer in Mariazell stattgefunden. Weitere Höhepunkte sind die Blasmusik- und Volkskulturwallfahrt am kommenden Wochenende sowie die Steirische Jägerwallfahrt am 14. Oktober - beide jeweils mit dem sterischen Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl.
Besonders erfreut zeigte sich der Benediktinerpater über die Pilgerinnen und Pilger aus den Nachbarländern. So kämen vor allem wieder viele ungarische, slowakische und kroatische Gruppen nach Mariazell. Ein Höhepunkt dabei ist die traditionelle "Ungarnwallfahrt" am 7. Oktober, die heuer unter der Leitung des emeritierten Erzbischofs von Veszprem, Gyula Márfi, steht, so P. Staberl.
Nehammer hielt Wallfahreransprache
Rund 2.000 Pilgerinnen und Pilger zählte der Mariazeller Superior bei der zweitägigen und inzwischen 77. Bauerbundwallfahrt. Der vergangene Samstag war durch die Landjugend geprägt, die von verschiedenen Richtungen zu Fuß nach Mariazell pilgerte. Dem Hauptgottesdienst am Sonntag "in einer übervollen Basilika" stand P. Staberl selber vor. Unter den Mitfeiernden waren neben der niederösterreichischen Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner auch ihr Stellvertreter Stephan Pernkopf. Die traditionelle Wallfahreransprache hielt diesmal Bundeskanzler Nehammer.
Dabei erinnerte der ÖVP-Bundesparteiobmann an die Anfangszeit der Wallfahrt unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg unter Federführung von Leopold Figl. Der erste gewählte Bundeskanzler der Zweiten Republik habe den Menschen in Österreich in schwierigen Zeiten mit den Worten "Glaubt an dieses Österreich!" Mut, Zuversicht und Hoffnung gegeben. "Er ist ein großes Vorbild für mich", so Nehammer.
Die Geschichte der NÖ-Bauernbundwallfahrt geht zurück auf ein Gelöbnis von Leopold Figl und Josef Reither. Sie gelobten in der Zeit des Nationalsozialismus Niederösterreichs Bauern jedes Jahr in einer Wallfahrt nach Mariazell zu führen, wenn Österreich wieder Freiheit und Selbstständigkeit erlangt.
Blasmusik- und Volkskulturwallfahrt
Bereits am kommenden Wochenende erwartet Mariazell eine besondere Wallfahrt, die nur alle fünf Jahre stattfindet: Die Blasmusik und Volkskulturwallfahrt am 23. und 24. September, an der über 1.000 Musizierende teilnehmen werden.
Höhepunkt der Wallfahrt ist der Sternmarsch der verschiedenen Musikkapellen zur Basilika am Samstag um 17 Uhr. Am Platz vor der Kirche findet dann ein gemeinsames Großkonzert statt, zu dem auch der sterische Landeshauptmann Christopher Drexler erwartet wird. Die anschließende Festmesse um 18.30 Uhr feiert Bischof Krautwaschl. Sie wird u.a. vom Chor "Musica con GRAZia" und der Tanzgruppe des Landestrachtenverbandes gestaltet. Dem Sonntagsgottesdienst um 10 Uhr, der vom Orchester der Landesjugendblasorchester-Akademie Steiermark sowie mehreren Chören gestaltet wird, steht Superior Staberl vor.
(Weitere Termine und Infos: www.basilika-mariazell.at)
Quelle: kathpress