Orden bauen Wiener "Gesprächsinsel" aus
Die Österreichische Ordenskonferenz übernimmt mit 1. Jänner 2024 die Trägerschaft der "Gesprächsinsel" in Wien. Das haben die heimischen Ordensgemeinschaften am Donnerstag in einer Aussendung mitgeteilt. Die "Gesprächsinsel" ist eine kostenfreie kirchliche Gesprächs- und Beratungseinrichtung im ersten Bezirk (Freyung 6A, 1010 Wien) und besteht seit Dezember 2008. Sie soll nun als "sozialer und spiritueller Brennpunkt" ausgebaut und weiterentwickelt werden. Die Ordenskonferenz verstärke damit das Gesprächsangebot in der Stadt und intensiviere den Einsatz für die Begleitung von Menschen in zwei Schwerpunkten: Beratung in herausfordernden Lebenssituationen und Begleitung von Menschen auf ihrem spirituellen Weg, wie es in der Aussendung hieß.
Die Fokussierung und Bündelung der Kräfte und Ressourcen bringe zugleich allerdings mit sich, dass das "Quo vadis?" mit 31. Dezember seine Pforten schließt. Das "Quo vadis?" wurde 2012 als Zentrum für Begegnung und Berufung am Standort Zwettlerhof am Stephansplatz eröffnet. Gründungsmitglieder waren das Canisiuswerk und die Österreichische Ordenskonferenz. Mit dem Rückzug des Canisiuswerkes im Jahr 2016 übernahmen die Ordensgemeinschaften Österreich die alleinige Trägerschaft.
"Wir merken, dass trotz einer immer stärker säkularisierten Welt die Sehnsucht nach spirituellen und existenziellen Fragen steigt. Menschen sind auf der Suche nach Antworten auf große und auch kleinere Fragen sowie nach spirituellen Impulsen", sagte Sr. Christine Rod, Generalsekretärin der Österreichischen Ordenskonferenz. In der "Gesprächsinsel" könnten Menschen mit ihren Anliegen und ihren Fragen mit ausgebildeten Seelsorgerinnen und Seelsorgern sowie Lebens- und Sozialberaterinnen und -beratern sprechen. Rod: "Mit der Weiterentwicklung der Gesprächsinsel setzen wir hier die richtigen Zeichen zur richtigen Zeit."
Diese Weiterentwicklung, die bereits von der neuen Leiterin Verena Osanna und ihrem Team begonnen wurde, beinhaltet u.a., das spirituelle und beratende Angebot auszuweiten, flexiblere und längere Öffnungszeiten sowie gezieltes Zugehen auch auf junge und jüngere Menschen. "Die Menschen sollen wissen: Hier in der 'Gesprächsinsel' ist ein guter Ort, da ist jemand, der mir zuhört, Rat Orientierung und Begleitung gibt. Wir sind da - vertraulich, anonym und kostenlos", beschrieb Osanna in der Aussendung das Angebot.
Das Team der "Gesprächsinsel" besteht aus Psychotherapeutinnen und -therapeuten, Psychologinnen und Psychologen, Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern, Seelsorgerinnen und Seelsorgern, Lebensberaterinnen und Lebensberatern, Juristinnen und Juristen, Priestern und Mitarbeitenden in der Pastoral.
"Quo vadis?" ein Jahrzehnt lang erfolgreich
Das Zentrum "Quo vadis?" diente laut Aussendung mehr als zehn Jahre "als ein Ort der Begegnung, ein Ort, um Glaube und Orientierung zu finden". Das Angebot war vielseitig: Veranstaltungen, Workshops, Diskussionsrunden, Meditation oder auch Ausstellungen. Es war auch ein Raum für Stille, Orientierung und Gespräche. "Dieses Angebot wurde gerne angenommen und wird nun mit der Weiterentwicklung der Gesprächsinsel verstärkt und fokussiert", so Rod: "Es war an der Zeit, die Zeichen der Zeit zu erkennen und den Fokus eines sozialen und spirituellen Ankerpunktes neu auszurichten." Und: "Wir wollen nahe bei den Menschen sein, mit ihren aktuellen Themen. Dieses Anliegen erfüllen wir mit der Weiterentwicklung der 'Gesprächsinsel' voll und ganz. Gleichzeitig danken wir den langjährigen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden des 'Quo vadis?' für ihr Engagement und ihre Zeit."
Infos zur "Gesprächsinsel" (Freyung 6A, 1010 Wien). Öffnungszeiten: Montag und Mittwoch: 11 bis 19 Uhr; Dienstag, Donnerstag und Freitag: 11 bis 17 Uhr. Tel.: 0664 610 12 67, Mail: gespraechsinsel@edw.or.at, www.gespraechsinsel.at)
Quelle: kathpress