
Hilfe aus Tirol für benachteiligte Kinder in Bolivien
Die traditionelle Adventsammlung von "Bruder und Schwester in Not" richtet heuer ihren Fokus auf Bildungsprojekt für benachteiligte Kinder in Bolivien. Denn Bildung sei die Möglichkeit für Kinder, dem Armutskreislauf zur entkommen, wie die vor allem in Tirol verankerte Spendenorganisation am Dienstag in einer Aussendung mitteilte. Bolivien ist Schwerpunktland der heurigen Adventsammlung. Der Andenstaat sei eines der ärmsten und strukturschwächsten Länder Südamerikas, so der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler in seinem Aufruf zur Sammlung. Besonders viele Probleme in der Wirtschaft, die die Ärmsten am härtesten treffen, aber auch ein unzureichendes Bildungssystem erforderten zukunftsorientierte Lösungen. Mit einigen Projekten versuche "Bruder und Schwester in Not" zu helfen.
Der Innsbrucker Bischof appellierte an die Solidarität der Menschen seiner Diözese: "Bitte helfen Sie auch heuer mit Ihrer Spende, die ganz besonders der Bildung sozial benachteiligter Kinder zugutekommt. Ihre finanzielle Hilfe ist eine reale Aktie Zukunftsmut. Sie ermöglicht eine gerechtere Verteilung von Lebenschancen." Weihnachten, so Bischof Glettler, sei ein "Fest des Widerstandes gegen die Gleichgültigkeit".
Kinderrechte unterstützen
Konkret sollen die Spenden heuer in ein Bildungsprojekt in Cochabamba gehen. In Villa Flores, einem Viertel im armen Süden der bolivianischen Stadt, leben in nächster Nähe zur städtischen Mülldeponie besonders viele sozial benachteiligte Familien. Der Verkauf recycelbarer Materialien wie Plastik und Metall ermöglicht den Menschen, die vom Land in die Stadt gezogen sind, ein bescheidenes Einkommen. Die Kinder der Familien wachsen unter schwierigen Bedingungen auf und haben eingeschränkte Bildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten. Die Organisation Kawsay Muju bietet in Zusammenarbeit mit "Bruder und Schwester in Not" benachteiligten Kindern nicht nur schulische Unterstützung, sondern auch gesundes Essen und ganzheitliche Fördermöglichkeiten an.
"Die Kinder in unserem Zentrum werden in ihrer schulischen und ganzheitlichen Entwicklung unterstützt. Wir schaffen einen sicheren Ort, wo Lernen, Spielen und Zusammenleben in Gemeinschaft und Geborgenheit erfahrbar wird", wird Celina Javier Oros von Kawsay Muju in der Aussendung zitiert. Sie leitet das Bildungszentrum in Cochabamba. Mit den Spenden aus der Adventsammlung werden die Kinder dabei unterstützt, einen Schulabschluss zu erlangen und dem Armutskreislauf zu entkommen.
Magdalena Wiesmüller, Geschäftsführerin von "Bruder und Schwester in Not" erklärte in der Aussendung: "Die Umsetzung der Kinderrechte ist unabdingbar für die Erreichung der nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen. Mit der Unterstützung der Menschen aus Tirol können wir dazu einen wirksamen Beitrag leisten."
Spendenaktion seit 1961
Die Stiftung "Bruder und Schwester in Not - Diözese Innsbruck" arbeitet seit 1961 mit Partnerorganisationen des globalen Südens zusammen, bereits 1963 wurde im Advent erstmals für ein Projekt in Bolivien gesammelt, damals für den Bau eines TBC-Spitals. Neben Bolivien unterstützt "Bruder und Schwester in Not" auch Projekte in El Salvador, Tansania und Uganda.
In Tirol kennt man "Bruder und Schwester in Not" vielfach durch die "Spendensackerl", die in Pfarreien aufliegen und durch den jährlichen Adventkalender. Die Ziele der Zusammenarbeit in den Schwerpunktländern sind verbesserte Lebenschancen für benachteiligte Menschen sowie Friede, Gerechtigkeit und ein nachhaltiger Umgang mit der Umwelt. Neben Projekten zur Stärkung von Menschenrechten werden hauptsächlich Projekte im Bereich der ländlichen Entwicklung gefördert.
Die Adventkampagne wird in Plakaten und Videos jedes Jahr durch vier Personen aus Tirol beworben. 2023 sind die "Gesichter" der Kampagne der Organisator von Graffitiworkshops Peter Geiger, der pensionierte Lehrer Toni Gutheinz, die Musikerin Maria Ma und die Leiterin des Bildungshauses Osttirol Monika Reindl.
Infos: www.bsin.at
Quelle: kathpress