Wien: Spatenstich für neues "Zentrum Johannes Paul II."
Ein neuer kirchlicher Seelsorgeort entsteht derzeit in unmittelbarer Nähe des Wiener Pratersterns: In der Praterstraße 28 in Wien-Leopoldstadt wurde am Freitag der Spatenstich für das neue "Zentrum Johannes Paul II." gefeiert, in dem die katholische Ordensgemeinschaft Legionäre Christi ab Ostern 2025 eine "für alle offene Kirche" betreiben will. Das neue Zentrum soll ein "missionarischer Ort sein, wo das Wort Gottes verkündigt wird und die Menschen von diesem Wort erfüllt werden", wünschte Bischofsvikar Dariusz Schutzki bei einem Festakt zu diesem Anlass, bei dem u.a. auch Bezirksvorsteher Alexander Nikolai anwesend war.
Nach außen wird das künftige Zentrum, das im dicht verbauten zweiten Wiener Gemeindebezirk entsteht, kaum als Kirche erkennbar sein: Die historische Fassade des aus der Mitte des 19. Jahrhunderts stammenden Gebäudes bleibt erhalten, während das Innere jedoch allen Anforderungen eines modernen Seelsorgezentrums entsprechen soll. Kernstück ist laut den Plänen eine Kapelle für bis zu 300 Mitfeiernde, dazu wird es ein zentrales Willkommens-Café im Eingangsbereich geben.
Die Gesamtbaukosten von rund 12 Millionen Euro werden zur Gänze aus privaten Spenden finanziert, Zuschüsse der römisch-katholischen Kirche bzw. aus öffentlicher Hand gibt es laut einer Aussendung des Ordens keine. Das Haus war nach dreijähriger Suche nach einem Objekt Mitte 2021 erworben worden. Da sich die Baukosten aufgrund der Preisturbulenzen in der Branche um 60 Prozent gegenüber der ersten Schätzung vor zwei Jahren erhöhten, habe sich der Baustart um über ein Jahr verzögert.
Zentrumsleiter P. George Elsbett sprach rückblickend über die Zeit vor Baubeginn von einer "enormen Herausforderung im Gottvertrauen" für die Gemeinde. Es sei "sehr viel gebetet" worden und es hätten sich "Türen geöffnet", sodass nun nach einer "langen Zeit des Hoffens, des Bangens, des Sehnens und des Bittens" der Bau in Angriff genommen werden könne.
Wie es hieß, wird mit dem neuen Zentrum auch Schöpfungsverantwortung großgeschrieben: Das gesamte Haus wird mit einer Wasser-Wärmepumpe nachhaltig beheizt, eine kleinere PV-Anlage wird Sonnenstrom produzieren. Durch die Lage an der U-Bahnstation Nestroygasse ist das Gebäude zudem bestens ans öffentliche Verkehrsnetz angebunden.
Das Zentrum Johannes Paul II. besteht bereits seit 2011 am Standort in der Marxergasse im 3. Wiener Gemeindebezirk. Die Einrichtung versteht sich als "Mitmachkirche", in der gläubige wie auch der Kirche fernstehende Menschen willkommen sind. Ein großer Teil der Angebote richtet sich an Jugendliche, junge Erwachsene und Familien, über 100 Personen sind ehrenamtlich in verschiedenen Diensten engagiert. Verantwortlich für das Zentrum sind die Legionäre Christi, eine Priesterkongregation päpstlichen Rechts, sowie das "Regnum Christi", das seit 2019 als Regnum-Christi-Föderation kirchlich anerkannt ist. (Info: https://zentrum-johannes-paul-ii.at)
Quelle: kathpress