Turnovszky für mehr Augenmerk auf das, was in der Kirche wächst
Für vorrangiges Augenmerk auf das, was in der Kirche wächst, hat sich der Wiener Weihbischof Stephan Turnovszky kurz vor Weihnachten ausgesprochen. "Fixieren wir uns nicht auf das, was heute nicht oder nicht mehr wächst. Schauen wir vielmehr auf das Viele, das heute in der Kirche aufbricht und gedeiht und widmen wir dem eine besondere Aufmerksamkeit", schrieb Turnovszky an die Geistlichen sowie haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden der Pfarren des Nordvikariates, für das er als Bischofsvikar verantwortlich ist. Seine Überzeugung in dem Kathpress vorliegenden Schreiben: "Wachstum ist möglich!" Und das sei nicht "realitätsfremd" in einer Kirchenära mit weniger Gläubigen und weniger Ressourcen, zeigte sich der Bischof optimistisch.
Turnovszky nannte eine Reihe von "Beispielen für solche jungen Pflanzen im Garten der Kirche": spirituelle Initiativen wie sogenannte Abende der Barmherzigkeit mit Gebet vor dem ausgesetzten Allerheiligsten, die Nacht der 1000 Lichter oder Lobpreisgebete, soziale Aktivitäten wie eine Kinderbetreuung, die Geborgenheit und Zugehörigkeit vermittelt, Hausbesuche oder Kooperation mit dem Roten Kreuz für günstige Lebensmittelabgaben, aber auch Präsenz im Internet, zeitgemäße Bildungsangebote, Begegnung von Kunst und Glauben, Festivalseelsorge, Pilgerwesen und vieles mehr.
"Ich ermutige Sie, in neue Wachstumsbereiche zu investieren, es gibt sie in jeder Pfarre", wandte sich Turnovszky an seine Adressaten. Er verglich die Kirche mit einem Garten, in dem der dominante Baum des bisher Bewährten aufgehört habe zu wachsen, wo aber auch anderes gedeiht, das die Aufmerksamkeit der Gärtner verdiene. "Bringen Sie dem alten Baum die gebotene Wertschätzung entgegen, aber stecken Sie die meisten Ressourcen in das Ziehen neuer Pflanzen", riet der Weihbischof. Es gehe darum, die Menschen von heute mit der Frohen Botschaft von der Liebe Gottes besser anzusprechen - "genau das meint das Wort Mission".
Quelle: kathpress