Wien: Erhöhte Schutzmaßnahmen in Stephansdom
Der Stephansdom steht seit Samstag unter besonderer Beobachtung vonseiten der Polizei: Darüber hat Dompfarrer Toni Faber am Montag im Interview mit ORF-Wien informiert. Der Dom selbst war am 24. Dezember laut Faber gut gesichert und wurde vor den Messen am Heiligen Abend von Sprengstoffhunden durchsucht. Zusätzlich seien stichprobenartig Ausweise und Rucksäcke kontrolliert und der Zugang geregelt worden, so der Dompfarrer. Faber selbst hat am Samstag von der potenziellen Gefahr erfahren und daraufhin gemeinsam mit der Polizei Schutzmaßnahmen besprochen. Hintergrund der Maßnahmen ist die Verhaftung von drei Terrorverdächtigen in Wien, die einem länderübergreifenden radikalislamischen Terrornetzwerk angehören sollen, das Anschläge auf den Kölner Dom und den Stephansdom erwogen haben soll.
"Natürlich ist das eine große Sorge, aber das Grundvertrauen ist stärker, weil das Leben stärker ist", sagte Schönborn auf ORF-Wien zu den Schutzmaßnahmen. Es werde zudem immer wieder schwierige Zeiten geben. "Aber wenn ich ein neugeborenes Kind sehe, dann denke ich 'die Welt ist in Ordnung und das Leben geht weiter' und wir können auf das Leben vertrauen", so der Wiener Kardinal im ORF-Wien-Beitrag.
Rund um die erhöhten Schutzmaßnahmen um und in Kirchen vertraut auch der evangelische Bischof Michael Chalupka auf die Exekutive. "Es ist bedauerlich, dass religiöse Zusammenkünften und Stätten Ziel von solchen Anschlägen werden könnten", so Chalupka im ORF-Wien-Interview; umso mehr müsse man auf die Hoffnung bauen, "die uns zu Weihnachten geschenkt ist, dass Frieden möglich ist". Er verwies aber auch darauf, dass die evangelischen Kirchen nicht so prominent seien wie der Stephansdom, der von Sondereinheiten der Polizei am Heiligen Abend gesichert wurde, meinte der evangelische Bischof. Wichtig sei, dass die Gottesdienste öffentlich stattfinden könnten, betonte Chalupka.
Über die Weihnachtsfeiertage in Richtung Silvester sollen die Sicherheitsmaßnahmen, insbesondere im Streifen- und Überwachungsdienst aufrecht bleiben. Die polizeiliche Aufmerksamkeit richtet sich laut dem Polizeisprecher vorwiegend auf Kirchen und religiöse Veranstaltungen, insbesondere Gottesdienste, sowie auf Weihnachtsmärkte.
Quelle: Kathpress