"Jugend für das Leben": Spitalsabtreibungen nicht schweigend hinnehmen
Erneuten Einspruch hat der Lebensschutz-Verein "Jugend für das Leben" gegen die seit November gegebene Möglichkeit des Schwangerschaftsabbruchs im Landeskrankenhaus Bregenz bekundet. Die von der ÖVP angeführte Vorarlberger Landesregierung habe ihre Versprechen nicht eingehalten und komme ihrer in der Verfassung verankerten Verantwortung nicht nach, hieß es in einer Aussendung vom Freitag. Aufgerufen wurde darin auch zu Protestaktionen vor dem Spital, die zeigen sollten, "dass Vorarlberger keineswegs mit dieser folgenschweren Regelung einverstanden sind".
Seit November sind am LKH Bregenz Abtreibungen möglich, nachdem zuvor die Ankündigung der Pensionierung des bislang einzigen Abtreibungsarztes Vorarlbergs monatelange Diskussionen ausgelöst hatte. Nunmehr könne man im Spital per Telefonanruf eine Abtreibung vereinbaren und innerhalb weniger Tage durchführen lassen, teilte "Jugend für das Leben" mit. Die Spitalsleitung rechne mit 500 operativen Abtreibungen jährlich, oder "ein bis zwei Kinder pro Tag", rechnete der Verein vor.
Kritik erhob "Jugend für das Leben" besonders insofern, als der Entscheid der Selbstverpflichtung in der Landesverfassung widerspreche, deren Artikel 7 lautet: "Das Land bekennt sich zum Schutz des Lebens." Auch habe Landeshauptmann Markus Wallner über Jahre Abtreibungen an öffentlichen Gesundheitseinrichtungen ausgeschlossen. Nun sei die ÖVP jedoch nachgiebig geworden, habe alle mündlichen wie schriftlichen Versprechen gesprochen und dürfe sich folglich nicht mehr als "Familienpartei" bezeichnen.
Nun sei die Situation so, dass "in ein und demselben Gebäude ab sofort Kinder entbunden, willkommen geheißen und liebevoll versorgt werden, während andere Kinder durch dasselbe Personal gewaltsam getötet und entsorgt werden", stellte "Jugend für das Leben" fest. "Ausgezeichnetes Krankenhauspersonal" wie etwa viele etablierte Gynäkologen würden "in die Tötungsindustrie hineingezogen". Es verwirre viele Mütter und Väter und enttäusche sie, "dass dieselben Ärzte, die beim Entbinden ihres Babys halfen, nun anderen ungeborenen Kindern das Leben nehmen", so der Verein.
"Jugend für das Leben" kündigte Gebetsmahnwachen an, die bis auf Weiteres am Montag, Mittwoch und Freitag zwischen 9 und 10 Uhr vor dem Bregenzer Landeskrankenhaus stattfinden sollen. "Zeigen wir den Politikern und Ärzten weiterhin aktiv durch unsere Präsenz, dass wir diese Regelung, die tausenden Kindern das Leben kosten wird und Frauen in ihrer Integrität schwerstens verletzt, nicht schweigend hinnehmen", erklärte der Lebensschutz-Verein. (Infos: www.plattform-leben-vorarlberg.at)
Quelle: kathpress